EU-Geld floss in Tschechien in Bordellbetrieb

Prostituierte in einem Bordell (Symbolbild)
Finanzielle Mittel wurden für die Renovierung einer Pension beantragt. Förderung gestoppt.

In Tschechien sind EU-Gelder für die Renovierung einer Pension geflossen, die jetzt als Bordell genutzt wird. Die EU-Kommission bestätigte am Mittwoch indirekt Informationen des MDR-Magazins "Exakt". Die Förderung sei aber gestoppt worden und die Mittel würden zurückgefordert, erklärte eine Sprecherin.

Nach MDR-Recherchen handelt es sich um den "Partynightclub" auf einem ehemaligen Bauernhof in Pomezi in der Nähe der deutschen Grenze. Demnach gab die EU 40.000 Euro für die Modernisierung.

Finanzierung gestoppt

Die Kommission erklärte auf Anfrage, nach einer Überprüfung durch tschechische Behörden 2015 sei deutlich geworden, dass das Projekt die Förderungsbedingungen für die Stärkung des ländlichen Raums nicht erfülle. "Die Finanzierung des Projekts wurde gestoppt und ein Verfahren zur Rückforderung des Geldes begonnen. Dieses Verfahren läuft noch."

"Exakt" meldete, die Kommission werde möglicherweise die Antikorruptionseinheit Olaf einschalten. Geprüft werde, ob Amtsträger mutmaßlichen Subventionsbetrug unterstützt hätten. Der sächsische Europaabgeordnete Peter Jahr äußerte Kritik an Tschechien. "Der Fall zeigt sehr deutlich, dass die Kontrollen in erster Sekunde stattfinden müssen; dort werden entscheidende Fehler gemacht, dort wird versucht zu betrügen", sagte der CDU-Politiker dem MDR.

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