Erzkatholisches Malta führt Homo-Ehe ein

People take a selfie while celebrating after the Maltese parliament voted to legalise same-sex marriage on the Roman Catholic Mediterranean island, in Valletta, Malta July 12, 2017. REUTERS/Darrin Zammit Lupi
Nur eine Gegenstimme im Parlament.

Das Parlament im EU-Mitgliedstaat Malta hat am Mittwochabend die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Gegen die Gesetzesänderung stimmte nur ein Abgeordneter der oppositionellen Nationalisten. Das neue Gesetz sieht vor, dass homosexuelle Paare unter anderem das gleiche Adoptionsrecht haben wie heterosexuelle Partner. Zudem werden Bezeichnungen wie "Ehemann", "Ehefrau", "Mutter" und "Vater" im Gesetzestext durch geschlechtsneutrale Begriffe ersetzt.

Die Abstimmung galt als Meilenstein für den erzkatholischen Inselstaat im Mittelmeer, der erst 2011 ein Scheidungsgesetz eingeführt hatte. In den Straßen der Hauptstadt Valletta wurde nach der Entscheidung gefeiert, Menschen zeigten sich mit Regenbogen-Flaggen geschmückt.

Premierminister Joseph Muscat sprach von einem historischen Votum. "Wir können nun alle sagen, dass wir gleich sind", sagte er der "Times of Malta". Malta hatte 2014 Lebenspartnerschaften für Homosexuelle eingeführt, aber nur im Ausland geschlossene Homo-Ehen anerkannt.

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