Erneut feuert Russland Dutzende Rakten gegen die Ukraine

Erneut feuert Russland Dutzende Rakten gegen die Ukraine
Massive Attacken gegen die Stadt Nikopol, schwere Kämpfe um Bachmut. Die ukraineische Armee feuert wiederum auf das russisch kontrollierte Donezk.

Die Ukraine hat die russische Armee für weitere Angriffe auf zivile Ziele verantwortlich gemacht. Allein in Nikopol im Süden des Landes seien mehr als 30 Geschoße eingeschlagen, teilte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Sonntag mit.

Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine berichteten unterdessen über einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee.

Erneut feuert Russland Dutzende Rakten gegen die Ukraine

Ukrainischer Beschuss: Zerstörtes Gemeindeamt in der Stadt Donezk

Sechs Menschen seien bei den russischen Angriffen in Nikopol verletzt, mehr als 20 Häuser sowie mehrere Stromleitungen beschädigt worden, hieß es von ukrainischer Seite. Nikopol liegt dem zuletzt mehrfach beschossenen Atomkraftwerk Saporischja gegenüber - am anderen Ufer des hier zum Stausee geformten Fluss Dnipro.

Das russische Verteidigungsministerium meldete unterdessen, russische Truppen hätten den Vorstoß ukrainischer Truppen in einigen Regionen abgewehrt und ihrerseits mehrere Munitionslager der ukrainischen Armee zerstört.

Russland habe seine Angriffe gegen militärische Ziele und die Energieversorgung mit „Präzisionswaffen“ fortgesetzt. Konaschenkow sprach von deutlichen Verlusten für die Ukraine. Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte zuletzt von einer „sehr schwierigen Situation“ in den Gebieten Donezk und Luhansk gesprochen. Am schwierigsten sei sie wie in Tagen zuvor bei der Stadt Bachmut.

Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte per Twitter ein Video, das die Lage bei Bachmut zeigen soll. Der Clip mit einer zerfurchten Landschaft sei kein Filmmaterial über die Schlacht von Verdun, sondern zeige Schützengräben der ukrainischen Infanterie, die seit Monaten unter schwerem russischen Beschuss liege, hieß es.

Das ukrainische Militär berichtete auch an andauernden Kämpfen im Gebiet Cherson.

Ukrainische Angriffe

Die von Russland gelenkten Separatisten in der Ostukraine berichteten unterdessen über einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee. Dabei sei ein Verwaltungsgebäude stark beschädigt worden, teilte Bürgermeister Alexej Kulemsin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

Die Industriestadt Donezk steht seit 2014 unter der Kontrolle von prorussischen Separatisten. Die von Moskau unterstützen Kräfte machten die ukrainische Armee am Sonntag für 40 Attacken auf Ziele in der von Russland anerkannten „Volksrepublik Donezk“ innerhalb von 24 Stunden verantwortlich. Dabei sei ein Zivilist getötet worden, vier weitere wurden verletzt.

Munition wird knapp

Russland kommt unterdessen nach britischen Angaben wegen seines Vorgehens beim Angriffskrieg gegen die Ukraine bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher. „Die russische Verteidigungsindustrie ist vermutlich nicht in der Lage, fortschrittliche Munition in dem Maße zu produzieren, in dem sie verbraucht wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.
Die mehr als 80 Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte zu Wochenbeginn bedeuteten eine weitere Verschlechterung der russischen Bestände an Langstreckenraketen, erklärten die Briten. Dies schränke voraussichtlich die russischen Möglichkeiten ein, in Zukunft erneut diese Anzahl an Zielen zu treffen.

Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert - darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Rund 20 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte am Freitag an, Angriffe auf verfehlte Ziele würden „nachgeholt“. Er betonte zugleich, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien.

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