Neue Gaspipeline: Erdogan und Putin wieder Feuer und Flamme
Das erste bilaterale Treffen nach der monatelangen Eiszeit zwischen dem russischen Staatspräsidenten Putin und seinem türkischen Amtskollegen Erdogan endete am Dienstag mit mehr als nur freundschaftlichen Gesten. Im Zuge ihrer Entspannungspolitik wollen die beiden Staaten nun offenbar doch die Schwarzmeer-Pipeline TurkStream bauen. Das Projekt werde zügig umgesetzt, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag bei einem Treffen mit seinem Kollegen Wladimir Putin in St. Petersburg. Beide Länder seien entschlossen, ihre Beziehungen wieder zu normalisieren.
Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs nahe der syrischen Grenze durch die Türkei galt das Projekt als tot. Der ursprüngliche Plan sah eine Leitung von der südrussischen Stadt Anapa unter dem Schwarzen Meer bis nach Kiyiköy im europäischen Teil der Türkei vor.
Die Auswirkungen auf Europa sind noch nicht klar. Viele Politiker in der EU fordern schon länger, dass die Union von russischem Gas unabhängiger werden müsse. Wenn künftig über TurkStream Gas nach Europa fließt, würde allerdings sowohl die Abhängigkeit von Russland als auch von der Türkei steigen.
Türkisches Volk "sehr glücklich"
Putin hatte Erdogan in St. Petersburg mit den Worten begrüßt, beide Seiten wollten den "Dialog und die Beziehungen wieder aufnehmen" und würdigte es mit Blick auf den kürzlich gescheiterten Militärputsch in der Türkei ausdrücklich, dass Erdogan trotz der "sehr komplizierten innenpolitischen Lage" nach Russland gekommen sei.
Erdogan sagte, das türkische Volk sei sehr "glücklich", dass Putin der Türkei nach dem Putschversuch seine Unterstützung zugesichert habe. Er gehe davon aus, dass die beiden Staaten nun in eine neue Phase ihrer Beziehungen eintreten würden. Wie Putin am Dienstag nach weiter erklärte, sollen die von Moskau gegen Ankara verhängten Sanktionen schrittweise aufgehen werden. So solle die Frage der Wiederaufnahme von Charterflüge von Russland in die Türkei in naher Zukunft geklärt werden, sagte der russische Präsident. Erdogan wiederum betonte, die Gespräche mit Putin seien umfassend und nützlich gewesen.
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