Frankreichs neuer Premier Attal: Macrons verjüngter Doppelgänger

Frankreichs neuer Premier Attal: Macrons verjüngter Doppelgänger
Mit seiner Entscheidung, den 34-jährigen Gabriel Attal zum neuen Regierungschef zu machen, gelang Präsident Emmanuel Macron ein Überraschungscoup – baut er seinen eigenen Nachfolger auf?

aus Paris Simone Weiler

Gabriel Attal sagte es Dienstagnachmittag bei der Übernahme seines neuen Amtes selbst: Der jüngste Präsident Frankreichs hat entschieden, den bisher jüngsten Premierminister ins Amt zu heben. Der 34-Jährige sprach von sich selbst und seinem Chef, Emmanuel Macron, der ihm gerade einen sagenhaften Karrieresprung ermöglicht hatte. 

„Ich will darin nur ein einziges Symbol sehen, das der Kühnheit und der Bewegung“, so Attal, der bisherige Bildungsminister und neue Chef der französischen Regierung. Macron ist mit dieser Entscheidung eine Überraschung gelungen, nachdem er in den vergangenen Tagen zögerlich erschienen war. Längst hatten Gerüchte über eine Regierungsumbildung die Runde gemacht. 

Mehr dazu: Macron ernennt Attal zu neuem französischem Premierminister

Schließlich reichte Ex-Premierministerin Élisabeth Borne am Montagabend ihren Rücktritt ein, der eigentlich eher einer erzwungenen Entlassung gleichkam. Dass die 62-Jährige im Amt bleiben wollte, war bekannt. Doch nach einem schwierigen Jahr 2023, geprägt vom heftigen Widerstand gegen seine Rentenreform, gewaltsamen Unruhen in vielen französischen Städten und der umstrittenen Umsetzung eines scharfen Migrationsgesetzes, setzt Macron auf einen Neuanfang – auch und vor allem personell.

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