Eindämmung der "illegalen Migration": Kneissl lobte Ägypten
Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hat am Freitagabend die Rolle Ägyptens zur Eindämmung der "illegalen Migration" gelobt. Österreich sei bewusst, welche Last das nordafrikanische Land diesbezüglich auf sich genommen habe, sagte Kneissl bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit ihrem ägyptischen Amtskollegen Sameh Shoukry in Wien.
Shoukry hatte bereits zuvor in einem Gespräch mit Journalisten erklärt, dass seit September 2016 kein Flüchtlingsboot die ägyptische Küste verlassen und sein Land bereits fünf Millionen Flüchtlinge aufgenommen habe. "Wir versuchen, diese Menschen, die viel durchgemacht haben, aufzunehmen und ihnen das Gefühl zu geben, bei uns zuhause zu sein", ließ der Außenminister, der in Wien zuvor auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) getroffen hatte, wenig Sympathien für die Errichtung von Flüchtlingslagern oder "Anlandepunkten" in seinem Land durchklingen.
"Es liegt an uns allen"
Ganz generell müssten gemeinsame Lösungen gefunden werden, um nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen der "illegalen Migration" zu bekämpfen, sagte Shoukry in Richtung EU: "Es liegt an uns allen". Daher müsse ein gegenseitiges Verständnis der "Ursprungsländer, Transitländer und Zielländer" entwickelt werden.
Shoukry äußerte auch die Hoffnung, dass sich Österreich - auch als aktuelles EU-Vorsitzland - für verstärkte Investitionen einsetzen werde, um die aktuellen Wirtschaftsreformen in Ägypten zu unterstützen. Kneissl betonte ebenfalls das Interesse am Ausbau der wirtschaftlichen Aktivitäten, gab aber zu bedenken, dass die ökonomischen Systeme doch verschieden seien. Das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft seien Klein- und Mittelbetriebe, in Ägypten gebe es noch dominante staatliche Konzerne. Allerdings könnte insbesondere die in Österreich erfolgreiche duale Lehrlingsausbildung auch für Ägypten von Interesse sein.
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