Ehre für Elizabeth II.: "Sie ist nicht nur unsere Queen"

Manche weinen und lassen sich umarmen. Andere legen Blumen nieder. Viele machen Fotos und Videos mit ihren Handys.
Der Platz vor dem Buckingham Palast in London war am Donnerstagabend voll von Menschen, die Queen Elizabeth II ihre letzte Ehre erweisen wollten. Trotz der Menschenmasse liegt oft Stille in der Luft. Sie wird manchmal durch Gruppen unterbrochen, die "God Save the Queen" anstimmen.
God Save the Queen
Keith ist in eine Queen-Souvenir-Flagge gehüllt und hat kurzerhand den Zug aus Kent zum Palast genommen.
"Das sind nur etwa 40 Minuten Fahrt und es war mir wichtig. Ich denke, jeder sollte wirklich ein Fan der Queen und der Royals sein”, sagt er dem KURIER. “Der Dienst, den sie diesem Land geleistet hat, war unglaublich. Also ich wollte nur herkommen, um ein bisschen Dankbarkeit zu zeigen, was sie in ihren 96 Jahren geleistet hat”.
Blumen will er vielleicht später bringen, denn dazu blieb keine Zeit.
"Hunde sind dankbar"
Neben am Palast-Gitter angebrachten Blumen hängen auch zwei Nachrichten. “RIP Queen Elizabeth. Danke”, steht auf einer. "Hunde sind dankbar für ihre Liebe und ihren Dienst". Die Queen war als Corgi-Liebhaberin bekannt. “Thank you, lovely lady”, steht auf einem zweiten Zettel handgeschrieben. “You did us proud". Also: "Sie haben uns stolz gemacht".
John, der die britische und australische Staatsbürgerschaft hat, und Mike, der Wurzeln in Island und Costa Rica hat, sind gekommen, um Blumen niederzulegen und "unserer Queen Respekt zu zollen", sind sie sich einig. "Aber sie ist nicht nur unsere Queen", sagt Mike dem KURIER. "Sie ist so eine emblematische Person, und zwar weltweit". John meint, "wir werden nie wieder jemanden wie sie sehen, zumindest nicht zu unserer Lebzeit. Niemand wird sie jeweils ersetzen".
Charles mögen aber beide. "Ich finde ihn großartig", sagt John dem KURIER. "Ich denke, sein Ansehen ist aber unglücklicherweise durch Diana getrübt worden".
"Ich denke aber, seine Popularität hat zugenommen, vor allem nachdem er endlich eine Frau heiraten konnte, die er eigentlich von Anfang an wollte", mein Mike. "Und er ist ein toller Vater".
John meint abschließend: "Jetzt müssen wir nur sehen, wie er als König ist".
"Viele verstehen die Monarchie nicht"
Auch die junge Britin Emma hat Blumen gebracht, obwohl sie sich die ganze Woche über nicht wohl gefühlt hat. "Sie ist ein Symbol unseres Landes und unserer Geschichte", sagt sie dem KURIER über die Queen. "Viele in meiner Generation verstehen die Monarchie und ihren Wert nicht. Ja, wir stellen sie auf ein Podest, aber deshalb haben sie so ein einzigartiges und seltsam eingeschränktes Leben, das wir nie verstehen werden. Und deshalb sollten sie respektiert werden".
Trotz eines immer wieder regenfeuchten Tages und Abends, lassen sich auch nach Einbruch der Dunkelheit viele nicht die Chance nehmen, von der Rekordmonarchin Abschied zu nehmen.
Der Union Jack in Form von Flaggen und sogar in Form eines Regenschirmes ist immer wieder zu sehen. "Es ist wirklich ein monumentales Ereignis", sagt ein junger Mann zu einer kleinen Gruppe. Dann sind sie so wie viele andere einfach still.
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