Duzdar zu EU-Afrika-Gipfel: "Libyen hat alle wachgerüttelt"

Muna Duzdar.
Die österreichische Staatssekretärin resümiert positiv: "Die Schwerpunkte entsprechen unseren eigenen"

Libyen hat hier alle wachgerüttelt." Für Staatssekretärin Muna Duzdar ist ein wesentliches positives Ergebnis des 5. EU-Afrika-Gipfels, der am Donnerstag in Abidjan zu Ende ging, die rasche Entscheidung der Staats- und Regierungschefs, in Libyen einzugreifen, um die dort in die Sklaverei gezwungenen afrikanischen Flüchtlinge zu befreien.

Der über Nacht ausgearbeitete Aktionsplan ist für Duzdar "ein schönes Beispiel dafür, dass man wichtige Themen nicht nur bespricht und sich darüber einigt, sondern dass es dann auch einen konkreten Handlungsplan gibt - wie etwa, dass Vertreter der Länder, aus denen die Flüchtlinge kommen, dorthin entsandt werden und die Menschen wieder aus dieser furchtbaren Situation der Sklaverei herausgeholt werden".

"Sehr offene" Debatte

Generell sei die Debatte zum Thema Migration "sehr offen" abgelaufen, meinte Duzdar, man habe stärker als früher "versucht, den Anderen zu verstehen und auf ihn einzugehen". Vor allem die Europäer seien mehr auf die diesbezüglichen innerafrikanischen Probleme eingegangen: "Schließlich hat etwa allein Uganda 1,4 Millionen Flüchtlinge, Äthiopien 800.000."

Vom österreichischen Blickwinkel aus freute sich die Staatssekretärin, "dass die Schwerpunkte der Gipfelerklärung auch unseren eigenen Schwerpunkten entsprechen: Etwa Bildung und Ausbildung als großes Thema, auf das wir mit unseren Entwicklungshilfeprojekten setzen und das wir weiter ausbauen möchten." Oder das Thema erneuerbare Energie: "Es gibt drei Zentren für erneuerbare Energie in Afrika - und Österreich ist an allen drei beteiligt."

Kommentare