Drei Palästinenser wegen Mordes an Hamas-Führer hingerichtet

Security der Hamas
Trotz Kritik von Amnesty an "unfairem Prozess".

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat drei Palästinenser wegen Mordes an einem ihrer ranghohen Anführer hingerichtet. Zwei der Männer seien am Donnerstag gehängt und ein Dritter erschossen worden, teilte das Hamas-Innenministerium mit. Ein Gericht in Gaza hatte das Urteil am Sonntag verkündet.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Hamas am Mittwoch dazu aufgerufen, das Urteil nicht zu vollstrecken. Es sei von einem Gericht ausgesprochen worden, "das internationale Standards eines fairen Prozesses völlig missachtet".

Mazen Fuqaha (Masen Fukaha) war Ende März vor seinem Haus in Gaza erschossen worden. Die Hamas warf Israel vor, den Mord in Auftrag gegeben zu haben und drohte mit Rache. Fuqaha war ein ranghohes Mitglied des militärischen Hamas-Arms und galt als Vertrauter des Hamas-Chefs Yahia al-Sinwar - im israelischen Gefängnis hatten die beiden sich eine Zelle geteilt.

Ehemaliger Hamas-Kämpfer

Bei den Hingerichteten handelte es sich nach Angaben des Hamas-Innenministeriums um einen ehemaligen Hamas-Kämpfer, einen ehemaligen Sicherheitsoffizier und einen Gaza-Einwohner. Der frühere Hamas-Kämpfer gab nach Darstellung der Hamas-Führung die tödlichen Schüsse auf Kopf und Oberkörper Fuqahas ab, die beiden anderen agierten als Helfershelfer.

Die Hamas ist nach der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas die zweitgrößte Palästinenserorganisation. Sie hatte im Jahr 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

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