Trump spricht von Manipulationen bei US-Wahl

Der Ton im US-Wahlkampf wird noch einmal verschärft. Prominente Republikaner wie Rudy Guliani und Newt Gingrich stellen sich hinter Trump. In North Carolina kam es zu einem Brandangriff auf ein Republikaner-Büro.

Donald Trump hat die Rechtmäßigkeit der US-Präsidentenwahl infrage gestellt. Das Ergebnis würde in vielen Wahllokalen manipuliert, twitterte der republikanische Präsidentschaftskandidat am Sonntag. Nur wenige Stunden nachdem sein Anwärter für den Posten des US-Vizepräsidenten, Mike Pence, versicherte, die Republikaner würden das Ergebnis der Wahl am 8. November akzeptieren.

"Diese Wahl wird von den verlogenen und verfälschenden Medien manipuliert, die die korrupte Hillary unterstützen - aber auch in vielen Wahllokalen - Traurig", schrieb Trump. Der 70-Jährige liegt gut drei Wochen vor der Wahl in Umfragen hinter seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton. In vielen US-Staaten kann bereits gewählt werden, entweder per Briefwahl oder in früher geöffneten Wahllokalen.

Trump hat die Medien bereits mehrfach der Voreingenommenheit beschuldigt. Zuletzt bestimmte sein Umgang mit Frauen den Wahlkampf. Es hatten sich mehrere bei US-Medien gemeldet und Trump sexuelle Belästigung vorgeworfen. Trump setzte am Wochenende verschiedene Tweets ab, die sich gegen Medien richteten. In Abstimmung mit dem Wahlkampfteam von Clinton würden diese die Wahl manipulieren, warf er ihnen vor.

Indes stellten sich mehrere Republikaner hinter Trump. Newt Gingrich, früher Sprecher des US-Repräsentantenhauses, erklärte am Sonntag gegenüber dem TV-Sender ABC: Wer sage, in Philadelphia gebe es keinen Betrug mit Wählerstimmen, leugne die Realität. Gingrich äußerte sich auch zu Trumps Vorwürfen gegen die Medien. Dutzende TV-Produzenten hätten sich dazu entschieden, Trump zu zerstören, sagte Gingrich. "Ohne die unendlichen, einseitigen Beschuldigungen in den Nachrichten würde Trump Hillary Clinton um 15 Prozentpunkte schlagen." Er rief die Wähler zu Aufmerksamkeit bei der Stimmabgabe auf, weil in der Vergangenheit schon Wahlen gestohlen worden seien.

Auch der ehemalige Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, deutete in einem Interview mit dem CNN an, die Demokraten würden bei Wahlen betrügen, indem sie die Stimmen von Verstorbenen zählten. Giuliani: "Sie wollen von mir hören, dass ich daran glaube, die Wahlen in Philadelphia und Chicago werden fair ablaufen? Ich müsste ein Idiot sein, um das zu sagen." Der Trump-Vertraute Giuliani räumte aber ein, dass die behaupteten Verstöße nur bei einem sehr engen Rennen einen Unterschied ausmachen, würden.

Feuer-Angriff auf Republikaner

Am Sonntag machte Trump zudem die Demokraten für einen Angriff auf eine Vertretung der Republikaner in Orange County im US-Staat North Carolina verantwortlich. In der Nacht war ein Brandsatz auf das Gebäude geworfen worden, wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten. Auf das Nebengebäude seien zudem ein Hakenkreuz und die Worte "Nazi Republikaner verlasst die Stadt, sonst" gesprüht worden.

Hillary Clinton verurteilte den Angriff als entsetzlich und inakzeptabel. Sie sei erleichtert, dass niemand verletzt worden sei.

Kommentare