"Arbeiten nichts": Trump fordert 2 Millionen Beamte zur Kündigung auf

Donald Trump spricht in ein Mikrofon
Trumps Ziel ist es, den Staatsapparat umzubauen und vor allem schlanker zu machen.

Zusammenfassung

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  • Die Trump-Regierung fordert Bundesbedienstete zur Kündigung auf, um den Staatsapparat zu verschlanken und loyalere Mitarbeiter zu gewinnen.
  • Bundesbedienstete, die nicht ins Büro zurückkehren wollen, können bis Ende September voll bezahlt kündigen, was an Elon Musks Ultimatum an Twitter-Mitarbeiter erinnert.
  • Trump zielt darauf ab, Bundesbedienstete als 'politische' Mitarbeiter einzustufen, um sie leichter entlassen zu können.

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump drängt im großen Stil Bundesbedienstete dazu, zu kündigen und freiwillig ihren Posten zu räumen.

Fast alle Mitarbeiter von Ministerien und Behörden erhielten eine entsprechende Mail. Darin wird beschrieben, dass künftig ein anderer Kurs in der Regierung gelte, wonach unter anderem Loyalität, mehr Leistung und striktes Arbeiten im Büro gefragt seien. Wer diesen Weg nicht mitgehen wolle, könne kündigen.

Bis Ende September werde - unabhängig von der tatsächlichen Arbeitslast - voll weiterbezahlt. Dann folge das Ausscheiden aus dem Dienst. Trump selbst warf Bundesmitarbeitern im Homeoffice vor, faul zu sein. Trump begann nach seiner Vereidigung sofort damit begonnen, den Staatsapparat umzukrempeln. Der Republikaner will mit mehreren Anordnungen seine Optionen ausweiten, Stellen mit Personen zu besetzen, die seine Politik loyal vertreten.

"Die meisten arbeiten nicht"

Bei einer Veranstaltung im Weißen Haus äußerte sich der Präsident abschätzig über Mitarbeiter des Bundes. "Wir wollen nicht, dass sie von zu Hause aus arbeiten, denn wie jeder weiß, arbeiten sie die meiste Zeit nicht. Sie sind nicht sehr produktiv." Der Republikaner unterstellte auch - ohne jeden Beleg, dass Bundesbedienstete mitunter einen anderen Job hätten und parallel Geld vom Staat kassierten. Er kündigte an, die Regierung werde von "diesen Leuten" verlangen nachzuweisen, "dass sie während ihrer sogenannten Beschäftigung bei den Vereinigten Staaten von Amerika keinen anderen Job hatten". Denn wenn dies der Fall wäre, dann wäre das unrechtmäßig.

Wer sich für eine Kündigung entscheide, werde von der obligatorischen Rückkehr ins Büro ausgenommen, hieß es in der Mail mit dem Betreff "Weggabelung". Es könne sein, dass Betroffene andere Aufgaben zugeteilt bekämen oder offiziell freigestellt würden. Das "Programm" gelte für alle Bundesbediensteten bis auf bestimmte Ausnahmen, wie etwa Mitglieder des Militärs, sofern bis zum 6. Februar gekündigt werde.

Mail an 2,3 Millionen Beschäftigte

In der Mail wird betont, dass der Staatsapparat an vielen Stellen schlanker werden solle. Wer das Angebot nicht annehme, erhalte keine Garantie dafür, dass seine Stelle erhalten bleibe. Die E-Mail sei an etwa 2,3 Millionen Beschäftigte verschickt worden, berichtete die "Washington Post". Es sei der bisher umfassendste Versuch, den Staatsapparat zu verkleinern.

Ein Ultimatum à la Musk

Die E-Mail erinnert an ein Ultimatum, das Tech-Milliardär Elon Musk 2022 den Mitarbeitern seiner Plattform X (damals noch Twitter) gestellt hatte. Wer nicht über einen Link bestätige, seine Vision des "neuen Twitter" umsetzen zu wollen, werde gekündigt und erhalte eine Abfindung, hieß es damals. Musk gilt als enger Vertrauter von Trump und wurde von ihm beauftragt, in einem neu geschaffenen Gremium namens DOGE ("Department of Government Efficiency") Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben zu erarbeiten.

Auf dem X-Account von DOGE hieß es zu dem Kündigungsprogramm beschönigend, als Bundesbediensteter könne man nun "den Urlaub nehmen, den Sie schon immer wollten, oder einfach nur Filme schauen und entspannen, während Sie Ihre volle staatliche Vergütung und Leistungen erhalten".

Vorwurf einer "Säuberungsaktion"

Trump hatte nach seinem Amtsantritt sofort begonnen, den Staatsapparat umzukrempeln. Im Zentrum steht ein Dekret, wonach Bundesbedienstete in großer Zahl künftig als "politische" Mitarbeiter eingestuft werden sollen - und so einfacher gefeuert werden können. Trumps Team dürfte darauf setzen, dass Mitarbeiter unter dem Eindruck des drohenden Jobverlusts einer Kündigung aus eigenen Stücken eher zustimmen.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt wies den Vorwurf zurück, das Kündigungsangebot sei in Wirklichkeit eine "Säuberungsaktion", um Mitarbeiter loszuwerden, die nicht auf Trumps Linie seien. Leavitt sagte, wenn Mitarbeiter nicht zurück ins Büro kämen, hätten sie die Möglichkeit, zu kündigen. "Und diese Regierung bietet sehr großzügig an, sie acht Monate zu bezahlen."

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