"Verräterin": Trump attackiert Republikanerin wegen Epstein-Akten

Donald Trump und Marjorie Taylor Greene vor US-Flaggen.
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene fordert die Veröffentlichung der Epstein-Akte, woraufhin sie von Trump attackiert wird.

Bislang wehrte sich der US-Präsident Donald Trump gegen eine Veröffentlichung der Akten zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Nun aber scheint die Kritik aus den eigenen Reihen immer lauter zu werden. 

Selbst eine eingefleischte Hardlinerin wie Marjorie Taylor Greene, die 2021 den Einzug ins Parlament schaffte und als glühende Unterstützerin Trumps galt, sich für das Abtreibungs- und Waffenrecht einsetzte und sich wiederholt gewaltverherrlichender und rassistischer Äußerungen bediente, will nun, dass dieser seine Karten offenlegt. Und genau damit hat sie bei Trump wohl einen wunden Punkt getroffen.

Politische Kehrtwende für Greene?

Der US-Präsident bezeichnete daraufhin die Republikanerin als "zeternde Irre" und hat ihr sogar die Unterstützung entzogen. "Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich irgendjemand für sie interessiert", sagte Trump und bezeichnete die Abgeordnete aus Georgia als "Marjorie 'Verräterin' Greene".

Nach den öffentlichen Angriffen seitens Trump soll Marjorie Taylor Greene von privaten Sicherheitsfirmen kontaktiert worden sein. Diese sollen sie vor Gefahren gewarnt haben. Die Drohungen würden vom "mächtigsten Mann der Welt" genährt, als Frau nehme sie Drohungen von Männern ernst, schrieb Greene auf X. Diese Behauptungen weist Trump jedoch von sich, er glaube nicht, dass es jemand auf sie abgesehen habe.

Doch für Greene bleibt es nicht nur beim verbalen Schlagabtausch mit Trump – für die Abgeordnete ist es offenbar eine politische Kehrtwende. In einem CNN-Interview entschuldigt sich Marjorie Taylor Greene nun für ihre Beteiligung an der "toxischen Politik". Sie erklärte, dass Trumps Bezeichnung als Verräterin der verletzendste Teil seiner Äußerungen gewesen sei. Greene, eine der bekanntesten Stimmen der MAGA-Bewegung, erklärte, dass sie nach dem Mord an Charlie Kirk im September dieses Jahres über ihre früheren politischen Angelegenheiten nachgedacht habe. Nun fürchte sie um ihre eigene Sicherheit.

Trump beugt sich Druck

Auf X schrieb sie, dass "unbegründete und bösartige Angriffe" von Trump gegen sie "ein Signal für gefährliche Radikale" seien und dass sie sogar Morddrohungen erhalten habe. Die politische Trennung zwischen Trump und Greene dürfte eine Initiative im Repräsentantenhaus herbeigeführt haben, der sich die Politikerin anschloss. Die Initiative fordert die Freigabe von Ermittlungsakten über den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

Trump hat sich bislang vehement gegen diesen Schritt geweigert. Der Druck dürfte groß sein, denn am Sonntagabend änderte der Präsident seine Haltung abrupt: Die Republikaner sollten diese Woche in einer Abstimmung im Repräsentantenhaus nun doch für die Veröffentlichung der Akten stimmen. "Wir haben nichts zu verbergen", schrieb Trump auf Truth Social.

Jeffrey Epstein wurde im Jahr 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Laut Behörden soll er Suizid begangen haben. Den Ermittlungen zufolge soll Epstein über Jahre hinweg minderjährige Mädchen missbraucht und an Prominente weitergereicht haben. Laut US-Medien sollen Donald Trump und Epstein eine persönliche Beziehung gepflegt haben.

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