Es ist nicht das erste Mal, dass der Westen die Kurden in der Region im Stich lässt. 1923 etwa, als Kemal Atatürk mit dem Vertrag von Lausanne der Türkei neue Macht gab, war ein zuvor geplantes „Kurdistan“ nicht mehr vorgesehen. 35 Jahre später unterstützten die USA die irakischen Kurden mit Waffen und Geld bei ihrer Rebellion gegen Premier Abdel Karim Kassem. Als er 1963 durch einen Militärputsch – ein gewisser Saddam Hussein nahm daran teil – entmachtet wurde, entzog Washington den Kurden jede Unterstützung. 1975 versorgten die USA sie abermals mit Waffen und Geld – dieses Mal gemeinsam mit dem Iran – um Saddam Hussein zu stürzen.
Nach einem Abkommen zwischen dem Schah und Saddam Hussein waren die Kurden wieder einmal ohne Schutz der USA. Saddam Hussein setzte später Giftgas gegen sie ein. 2003 wuchs die Hoffnung der Kurden auf einen eigenen Staat im Irak. 2005 erhielten sie eine stärkere Autonomie, dennoch erlaubte Washington 2007 der Türkei, die Region zu bombardieren, um PKK-Kämpfer auszuschalten.
Sieben Jahre später kämpften die Kurden in Syrien und im Irak an vorderster Front gegen den IS, wurden von US-Bodentruppen unterstützt. Erfolgreich. Dieser Erfolg war der Türkei ein Dorn im Auge, 2019 griffen türkische Truppen bei der Operation „Friedensquell“ kurdische Verbände in Nordsyrien an. Der damalige US-Präsident Donald Trump zog seine Soldaten ab, wieder einmal waren die Kurden auf sich allein gestellt.
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