Die brutalen Arbeitsmethoden der CIA

Die brutalen Arbeitsmethoden der CIA
50 bisher geheime Dokumente beschreiben Folter. Sogar Bush war besorgt.

Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA stand schon oft in der Kritik, mit Gefangenen menschenunwürdig umzugehen. Waterboarding, Zwangsernährung, Drohungen - im Jahr 2012 enthüllte ein Senatsbericht die grausamen Foltermethoden, die in den Nachwehen des 11. September 2001 in der CIA salonfähig wurden.

Nun musste der Dienst auf Druck einer Bürgerrechtsgruppe wieder 50 bisher geheime Dokumente veröffentlichen, die erneut ein Schlaglicht auf die Maßnahmen werfen, wie CNN berichtet. Die American Civil Liberties Union (ACLU) berief sich in ihrem Rechtsstreit auf den Freedom of Information Act, der es jedem Bürger ermöglicht, Einsicht in behördliche Dokumenten zu verlangen.
So kamen die Vermerke an die Öffentlichkeit, die detailliert Aufschluss über Verhörmethoden geben. US-Präsident Obama nannte sie Folter, die CIA hingegen "ausgeweitete Verhöre" oder "intensivierte Verhörtechniken". Auch erhält der Leser Einblick in die internen Diskussionen über die Legitimität der Maßnahmen.

Eines der Dokumente trägt den Titel "Beschreibung physischer Druckmittel". Darin werden Methoden wie Schläge ins Gesicht, die Verwendung von Windeln, Insekten und nachgeahmte Eingrabungen thematisiert. "Eine Möglichkeit ist, anzudrohen, Stechinsekten in eine beengte Box mit dem Gefangenen zu platzieren, aber stattdessen nimmt man harmlose Insekten", zitiert CNN daraus. Bei einer nachgeahmten Eingrabung solle man den Gefangenen in eine enge Box, die einem Sarg ähnelt stecken. "Die Box hat aber versteckte Luftlöcher, um eine Erstickung zu verhindern".

Argumentations-Leitfäden

Laut einem Memo war sogar der damalige US-Präsident George W. Bush besorgt über die Methoden der CIA. Das Dokument vom 7. Juni 2006 gibt wieder, dass Bush sich um das Bild eines Gefangenen sorgte, der "an die Wand gekettet, in eine Windel gekleidet und dazu gezwungen, sich selbst zu beschmutzen" gewesen ist.

Die CIA-Mitarbeiter werden in den Akten angewiesen, nur erlaubte Methoden anzuwenden, darunter waren aber auch Waterboarding und die Möglichkeit, Insassen zum Tragen von Windeln zu zwingen, um sie zu erniedrigen. Die Memos bieten auch Leitfäden, um die Verhörmethoden zu rechtfertigen. So heißt es etwa in einer Akte von 2005: "Wir glauben, dass die Informationen, die wir durch diese Verhöre erhielten, ein wichtiger Grund dafür waren, dass El Kaida seit dem 11. September 2001 im Westen keine spektakuläre Attacke mehr starten konnte".

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