Deutsche Politikerin gibt von Erdogan verliehenen Preis zurück

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Die Abgeordnete lehnt die Nazi-Vergleiche des türkischen Staatschefs ab.

Aus Protest gegen die Nazi-Vergleiche des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gibt die deutsche Grünen-Politikerin Marieluise Beck einen Freundschaftspreis zurück, den sie von ihm 2005 verliehen bekommen hatte. Die von Erdogan erhobenen Vergleiche seien "unpassend und geschichtsklitternd", kritisierte Beck in einem der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag vorliegenden Brief an den türkischen Staatschef. "Die deutsche Gesellschaft hat sich intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt." Aus Protest gegen die Politik und die Äußerungen Erdogans gebe sie den türkischen Freundschaftspreis zurück, kündigte die deutsche Bundestagsabgeordnete an. "Den Bürgerinnen und Bürgern in der Türkei möchte ich gleichzeitig versichern, dass ich mich auch weiterhin für die Freundschaft zwischen den Menschen in unseren Ländern einsetzen werde."

In den vergangenen Tagen hatten mehrere deutsche Kommunen Wahlkampfauftritte von türkischen Ministern abgesagt. In Ankara löste dies große Verärgerung aus, der türkische Präsident warf Deutschland "Nazi-Methoden" vor. Dies stieß in Berlin auf scharfen Protest.

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