Italien: Monti schließt Kandidatur aus

Gleichzeitig gibt der scheidende Premier aber ein Liste mit Reform-Ideen mit auf den Weg.

Italiens am Freitag zurückgetretener Premier Mario Monti will nicht als Kandidat am Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar teilnehmen, ist jedoch zur Übernahme der Führung des Landes bereit, sollte der Vorschlag von einem Parteienbündnis kommen, das seine Agenda unterstützt. Er werde an der Seite keiner Partei am Wahlkampf teilnehmen, stehe jedoch für Ratschläge zur Verfügung, sagte Monti bei einer Pressekonferenz am Sonntag.

Monti hoffe, dass seine Agenda mit Reformvorschlägen zur Modernisierung des Landes dazu beitragen werde, im Wahlkampf neue Energien wach zu rufen. Seiner Ansicht nach sei die Spaltung zwischen Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Block in Italien veraltet. Man müsse Kräfte vereinen, die ein tief greifendes Reformprogramm für die Erneuerung Italiens unterstützen wollen.

Ideen

Der 69-jährige Monti stellte seine Agenda vor, die bald im Internet veröffentlicht werden soll. Politische und wirtschaftliche Reformen, Erneuerung des Justizsystems und Kampf gegen die Korruption sind einige Prioritäten in Montis Manifest.

Monti war am Freitag wenige Monate vor Ablauf seiner Amtszeit zurückgetreten, nachdem die konservative Partei von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi seiner Regierung parteiloser Experten die Unterstützung entzogen hatte. Staatspräsident Giorgio Napolitano machte am Samstag mit der Auflösung des Parlaments den Weg für Neuwahlen, die am 24. und 25. Februar geplant sind, frei.

Montis Rücktritt hatte Angst vor einer erneuten Verschärfung der Schuldenkrise ausgelöst. Der ehemalige EU-Kommissar gilt im Ausland als Garant dafür, dass Italien seinen Sparkurs fortsetzt. In der Bevölkerung wurde er zuletzt aber immer unbeliebter.

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