Departement-Wahlen: Sarkozy klarer Sieger
Nicolas Sarkozy ist wieder da: Der bürgerliche Ex-Staatschef hielt am Sonntag nach dem zweiten Durchgang der landesweiten Departement-Wahlen eine triumphale Siegesrede. Darin bescheinigte er dem sozialistischen Staatschef Francois Hollande eine „noch nie dagewesene Abfuhr“. Gleichzeitig verkündete er bereits seine künftige Revanche gegenüber dem französischen Präsidenten. Den „Front National“ (FN) von Marine Le Pen erwähnte er mit keinem Wort.
Sozialisten halbiert
Das konnte sich Sarkozy zurecht leisten: Die von ihm geführte Allianz zwischen seiner konservativen UMP und einer Zentrumspartei besiegte im Alleingang das linke Regierungslager: Laut Hochrechnungen dürfte das konservativ-liberale Bündnis zwischen 66 und 70 Departement-Vorsitze (von insgesamt 88) errungen haben, während die SP etwa die Hälfte ihrer bisherigen 60 Departements verlor, darunter das symbolträchtige Departement Correze, in dem Francois Hollande seine ursprüngliche Hausmacht aufgebaut hatte.
Enttäuschung für den FN
Allerdings hatte der FN einen beträchtlichen Erfolg im ersten Wahlgang vor einer Woche verzeichnet: Da hatte der FN ein Viertel der Wählerstimmen errungen – gleich viel wie bei seinem historischen Rekord-Resultat bei den EU-Wahlen 2014. Das bedeutet eine völlig neue Ausdehnung der lokalen Verankerung des FN.
Sarkozy populistisch
„Im Stich gelassen“
Den Wählern abseits der Großstädte und im Umkreis der einstigen Industriereviere versichert Sarkozy, sie würden sich zurecht „im Stich gelassen fühlen“, während doch gleichzeitig die von Migranten bewohnten Vorstädte „mit Milliarden überschüttet“ würden. Trotzdem begrüßte SP-Premier Valls gestern den Erfolg der konservativ-liberalen Allianz als Sieg der „republikanischen Opposition“ – im Gegensatz zum FN, den er abermals als Gefahr für Frankreich brandmarkte. Die SP-Regierung ist jetzt auf der Suche nach neuen Bündnispartnern und zielt dabei auf Politiker des Realo-Flügels der französischen Grünen.
In SP rumort es
Zugleich wird aber jetzt der linke SP-Flügel verstärkt gegen den sozialliberalen Reformkurs von Valls aufbegehren: Ein unternehmerfreundlicher Kurs, von dem die Regierung nicht abweichen und der erste Erfolge zeitigen würde, wie Valls versicherte.
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