Covid-Chaos in China: Offiziell keine Toten, aber Stau vor Krematorien

Covid-Chaos in China: Offiziell keine Toten, aber Stau vor Krematorien
Plötzlich scheint die Regierung das Virus „durchrauschen“ lassen zu wollen – mit kaum absehbaren Folgen für das Land.

Fünf Corona-Tote hatte die nationale Gesundheitsbehörde in Peking am Dienstag vermeldet. Am Abend hieß es dann, man werde die Kriterien zur Erfassung der Todeszahlen ändern: Nur, wer direkt durch Atemwegserkrankungen infolge einer Covid-Infektion – etwa an einer Lungenentzündung – stirbt, wird als Corona-Todesfall in die Statistik aufgenommen. Am Mittwoch habe das Virus daher nach der neuen Zählweise überhaupt keine Toten gefordert.

Dass das die Realität der aktuellen Infektionswelle in China nicht widerspiegelt, wird in der Hauptstadt besonders deutlich. Seit Tagen gibt es Berichte über lange Schlangen vor Krematorien in Peking, wo plötzlich Tausende Chinesen ihre Angehörigen bestatten lassen wollen. Ein Kamerateam des US-Senders CNN konnte sogar mit Mitarbeitern eines Krematoriums sprechen. Sie seien völlig überfordert, trotz verlängerter Öffnungszeiten, sagte einer von ihnen am Mittwoch: "Es kommen täglich neue Tote."

Kommentare