Epidemiologe Gartlehner: "Bis zu einer Million Tote in China"

CORONA: PK "PROMINENTE GESUNDHEITSEXPERT*INNEN FORDERN PATENTFREIGABE FÜR COVID-IMPFSTOFFE UND MEDIKAMENTE"
China hat die strengen Corona-Regeln massiv gelockert. Mit weitreichenden Folgen, warnt der Experte.

Die Null-Covid-Politik in China ist gescheitert, eine riesige Infektionswelle rollt derzeit durch das Land der Mitte. Wo die chinesische Regierung Fehler gemacht hat, wie viele Corona-Tote es geben könnte und was die Welle auch für Europa bedeuten könnte, erklärt der renommierte Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems.
 
KURIER: Herr Gartlehner, in China schießt die Zahl der Infektionen in die Höhe. Stehen sie jetzt dort, wo wir vor knapp zweieinhalb Jahren gestanden sind?
Gerald Gartlehner: Ja, man muss tatsächlich sagen, dass China mit der Null-Covid-Politik, die die Regierung in den letzten Jahren betrieben hat,  die Probleme eigentlich nur nach hinten verschoben hat. Die chinesische Bevölkerung hat sehr wenig natürliche Immunität aufgebaut, also Immunität durch Infektionen. Und die Wellen sind jetzt  eine Konsequenz der mangelnden Immunität. Da kommt auf China wahrscheinlich wirklich noch einiges zu.

Omikron ist ansteckender als die Ursprungsvariante, wird China dadurch eventuell noch härter getroffen?
Das wird wohl so sein. Deshalb lässt sich auch die Null-Covid-Politik nicht mehr wirklich betreiben, weil die Ansteckungen einfach so schnell gehen. Omikron ist zwar harmloser und weniger krankmachend als frühere Varianten. In bestimmten Bevölkerungsgruppen, also bei älteren oder Personen mit Vorerkrankungen, kann aber auch eine Omikron-Infektion sehr schwer verlaufen und zum Tod führen. Und mit dem ist China jetzt konfrontiert.

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