Coronazahlen steigen: Lockdown auch in Peking befürchtet

In Pekiing werden erste Wohnblöcke abgeriegelt: Lebensmittellieferungen beim Eingang der neuen Tore
Die Omikron-Variante breitet sich in China derzeit rasant aus. Die bisher strenge Null-Covid-Strategie kommt an ihre Grenzen.

Genau 49 neue Corona-Fälle wurden am Freitag in der chinesischen Hauptstadt gemeldet, nach 50 Infektionen am Tag zuvor. Das ist wenig im Vergleich zu Shanghai, wo bereits seit einem Monat ein strenger Lockdown gilt.

Dort wird jetzt schrittweise gelockert, während in Peking die Sorge vor einem großen Lockdown wächst. Erste Wohnviertel wurden bereits abgeriegelt. Niemand kann dort mehr rein oder raus.Bei einer Pressekonferenz von Vertretern des Gesundheitssystems wurden Fragen nicht beantwortet, ob in Peking ein genereller Lockdown verhängt wird und welche Kriterien für die Entscheidung angewendet werden. Am Freitag wurden weitere Wohnblöcke abgesperrt, ebenso wie einige Fitnessstudios, Kinos, Büchereien und mindestens zwei Shopping-Center.

Coronazahlen steigen: Lockdown auch in Peking befürchtet

Parallel mit den steigenden Zahlen wachsen in China die Sorgen vor einem drohenden wirtschaftlichen Rückschlag. Deshalb will die Führung in Peking nun mit Hilfspaketen für die Wirtschaft eine zu starke Konjunkturabkühlung verhindern. Das berichteten am Freitag Staatsmedien und zitierten dabei das Politbüro der regierenden Kommunistischen Partei.

Die strikte und immer umstrittenere Null-Covid-Strategie belastet viele Firmen, zerreißt Lieferketten und gefährdet Jobs. Nach Shanghai werden mittlerweile auch in Peking immer mehr Einwohner gezwungen, zu Hause zu bleiben, um weitere Corona-Infektionen zu verhindern.

„Covid-19 und die Ukraine-Krise haben zu zunehmenden Risiken und Herausforderungen geführt“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua das Politbüro. China werde der Industrie, aber auch kleinen Firmen unter die Arme greifen. Ebenso werde man eine gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes fördern und ein stabiles Funktionieren der Kapitalmärkte gewährleisten.

Wachstum nur noch 4,4 Prozent

Aus Sicht von Ökonomen sind weitere Impulse nötig, um das Wachstumsziel der Regierung in Höhe von 5,5 Prozent in diesem Jahr zu erreichen. Der Internationale Währungsfonds rechnet für China - die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt - nur noch mit Wachstumsraten von 4,4 und 5,1 Prozent in diesem und im nächsten Jahr.

Zum Vergleich: 2021 waren es noch 8,1 Prozent.

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