Trump: Doch keine "Kriegserklärung" gegen New York
Nein, Donald Trump will New York und andere Corona-Brennpunkte doch nicht abriegeln. Er hatte am Samstag laut – vor Mikrofonen – darüber nachgedacht, die Bundesstaaten New York und New Jersey sowie Teile von Connecticut zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen. Und heftige Kritik einstecken müssen.
Unter anderem von dem New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo, der davor warnte, dass die Börsen in Falle der Quarantäne „sinken würden wie ein Stein“. Er nannte es gegenüber dem Sender CNN eine „Kriegserklärung“ gegen einige Bundesstaaten.
Wenige Stunden später verkündete der US-Präsident auf Twitter, eine Quarantäne sei „nicht notwendig“.
In den betroffenen Gebieten gelten ohnehin bereits weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Trump habe sich mit den Gouverneuren und einer Coronavirus-Taskforce gemeinsam entschieden, nur einen Reisehinweis auszugeben statt der Reiseverbote.
Die Menschen in New York, New Jersey und Connecticut werden dazu angehalten, in den kommenden 14 Tagen auf nicht notwendige inländische Reisen zu verzichten. Ausgenommen sind Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungsunternehmen und die Lebensmittelindustrie.
Mehrere andere US-Bundesstaaten reagierten selbst und verlangen von Menschen, die aus New York anreisen, sich selbst in 14-tägige Isolation zu begeben.
In Rhode Island etwa werden Autos mit New Yorker Nummerntafel von Sicherheitskräften angehalten und deren Daten festgehalten. Die zweiwöchige Quarantäne ist dort verpflichtend. Ebenso wie in Texas, Florida, Maryland und South Carolina. In Texas winkt eine 1.000-Dollar-Geldstrafe oder 180 Tage im Gefängnis bei Missachtung.
In den USA sind bereits mehr als 2.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Mehr als 120.000 Menschen sind erwiesenermaßen mit dem Virus infiziert. Damit sind die Vereinigten Staaten weltweit Spitzenreiter.
In Illinois ist erstmals auch ein Baby, das mit dem Virus infiziert war, gestorben. Es wird noch geprüft, ob es andere Erkrankungen hatte.
Allein in New York zählt rund 54.000 Fälle von Covid-19. Damit ist es in den USA das momentan am stärksten betroffene Gebiet. Wie die New York Times berichtet, hat das Notrufsystem „911“ mittlerweile mehr medizinische Notfallanrufe verzeichnet als infolge von den Anschlägen im September 2001.
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