Coronavirus in Europa: Infektionen steigen, Ländervergleich schwierig

Coronavirus in Europa: Infektionen steigen, Ländervergleich schwierig
Dass die Zahlen zunehmen, liegt an mehr Tests und Mobilität – ein Ländervergleich ist aber schwierig.

Der Trend zeigt sich in ganz Europa: Die Fallzahlen der Covid-19-Infektionen steigen wieder. Damit war zu rechnen. „Durch mehr Mobilität war das absolut zu erwarten“, sagt Virologe Herwig Kollaritsch.

Die gute Nachricht: Die Situation ist nicht mit jener im April zu vergleichen, der Anstieg ist relativ moderat. Das zeigen etwa die Zahlen, die das Europäische Zentrum für Seuchenkontrolle (ECDC) in Stockholm sammelt.

Vergleiche zwischen einzelnen Ländern seien sehr schwierig, betont man bei der EU-Behörde. Die nationalen Fallzahlen werden nach unterschiedlichen Kriterien gesammelt. Auch unterschiedliche Testquoten wirken sich aus. Manche Länder testen sehr viel, andere weniger. Aus Luxemburg hieß es etwa, dass praktisch die gesamte Bevölkerung getestet worden sei. Auch die Zahl der Infizierten stieg dadurch an.

Testkapazitäten erhöht

In Österreich kommen laut Gesundheitsministerium im Zeitraum 4. bis 13. August 2020 915 Tests auf 100.000 Einwohner. Die Testkapazitäten wurden seit März massiv ausgebaut: 81.071 waren es im betreffenden Zeitraum. 1.209 (1,49 %) verliefen positiv. Zum Vergleich: Zwischen 4. und

13. April kamen auf 50.069 Testungen 2.761 (5,51 %) positive Ergebnisse. Im April waren also rund vier Mal so viele Tests positiv als im August – während rund 30.000 Tests mehr durchgeführt wurden. Mit dieser Strategie können auch atypische Infektionen (ohne Symptome, aber dennoch ansteckend) aufgespürt werden.

Für Urlauber gilt: „Weil irgendwo ein Cluster aufpoppt, bedeutet das nicht, dass das ganze Land betroffen ist“, sagt Kollaritsch. Aber: „Es sind immer die gleichen Settings, wo Fälle gehäuft auftreten – Bars und Nachtlokale.“

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