Corona als Strafe? Weißrusslands Präsident sieht Gott im Spiel

Alexander Lukaschenko feiert orthodoxe Ostern.
Lukaschenko: "Wir haben in jüngster Zeit oft gegen Gottes Willen gehandelt."

Der autokratische Staatschef von Weißrussland, Alexander Lukaschenko, sagte bei einer Rede in einer Kirche: "Wir haben in jüngster Zeit oft gegen Gottes Willen gehandelt. Wir gehen schlecht mit der Natur um, wir benehmen uns auf dem Arbeitsplatz nicht gut." Er glaube, Gott "hat uns aus einem Grund diesen Stoß versetzt", deutete der Präsident die Coronavirus-Pandemie als göttliche Strafe.

Der seit 1994 regierende, oftmals als "letzter Diktator Europas" bezeichnete Lukaschenko war bisher damit aufgefallen, die Gefahren des Coronavirus zu leugnen. Die Reaktionen der anderen Staaten Europas bezeichnete er als übertrieben: "Mit dieser Psychose haben wir heute die Wirtschaft fast auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht", sagte er.

Zum Schutz vor dem Virus riet er scherzend zum Konsum von WodkaSaunagängen und landwirtschaftlicher Arbeit wie Traktorfahren.

Piusbruderschaft ortet "Lektion"

Lukaschenko ist allerdings nicht der Erste, der das Coronavirus in einen religiösen Zusammenhang stellt. In Österreich sagte Pater Stefan Frey von der katholischen Piusbruderschaft: "Ich glaube, Gott wollte uns eine Lektion erteilen und ruft uns auf, unsere Illusionen aufzugeben und zur Realität zurückzukehren." Und weiter: "Unsere Welt hat Gott seit Jahrzehnten ignoriert und auf die Seite gestellt. Der Glaube an Gott ist weithin durch den Glauben an die unbegrenzten Möglichkeiten der Wissenschaft und Technik ersetzt worden."

Nun komme ein winzig kleines Virus, das die ganze Welt in ihrer stolzen Selbstsicherheit in ihren Grundfesten erschüttert.

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