"Corona-Krieg": Londons Spitäler rufen das Heer zu Hilfe
Manche Spitäler in London sind in der Corona-Krise bereits so überlastet, dass sie das Militär zu Hilfe rufen. Die Virusmutation schlägt voll durch. Und auch beim Impfen liegt die britische Hauptstadt zurück.
Dafür gab es vor dem Wochenende einen Hoffnungsschimmer: Die Siebentagesinzidenz in London ist endlich wieder gesunken. Laut neuesten Daten hat sie für die Woche bis 10. Jänner 865 erreicht; in der Woche davor lag der Wert bei 1.044.
Dennoch bleibt London einer der Infektions-Hotspots im Land, und die Zahl der Corona-Patienten in Spitälern erreichte am Donnerstag laut BBC einen neuen Rekord von 7.840. In ganz England waren es fast 33.000. Darüber hinaus haben die Krankenhäuser der Stadt zu wenig Personal. Fast 15.000 Londoner Mitarbeiter, darunter etwa 790 Ärzte und 6.100 Pfleger, sind derzeit arbeitsunfähig, 60 Prozent davon wegen Covid-19.
"Corona-Krieg"
Pfleger-Vertretungen warnen davor, dass das Verhältnis von Personal zu Patienten auf Intensivstationen auf ein gefährliches Niveau zusteuert. Deshalb wurde das Militär um Verstärkung auf Intensivstationen gebeten. Es schickt laut Independent 200 medizinische und 150 nicht-klinische Helfer in den Corona-Krieg nach London.
Der Guardian berichtete, dass Covid-Patienten bis ins 480 Kilometer entfernte Newcastle nahe der schottischen Grenze gebracht werden.
Die Impf-Offensive soll Abhilfe schaffen, doch auch hier scheint es in London Verzögerungen zu geben. NHS-Daten zeigen bisher 237.524 verimpfte Dosen. Nur eine Region Englands hat weniger Stiche verteilt. Im Vergleich dazu hat ein Landesteil sogar bereits 447.000 Bürger geimpft.
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