Corona in Madrid: Obdachlos ist nicht gleich Alkoholiker

Viele Obdachlose kommen aus prekären Jobs
Im Stadtzentrum von Madrid hausen in der Corona-Krise Menschen, die dort nicht nächtigen müssten. So auch ein gelernter Psychologe.

Es ist 20 Uhr in Madrid und die Leute treten auf ihre Balkone, um dem Gesundheitspersonal zu applaudieren. Richard schaut zu ihnen hinauf und sagt: "Vielleicht kann ich endlich als Psychologe arbeiten, wenn das hier vorbei ist."

Richard ist obdachlos.

An diesem Tag hält uns die Polizei viermal an. Richard darf sich nur in den Straßen bewegen, weil er "die Geschichte" einer Journalistin ist. Sonst müsste er bei seinem Karton bleiben, Tag und Nacht. Er hat ihn an die Glaswand eines Hotels im Partyviertel Chuec angebaut.

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