Italien fordert europaweite Corona-Tests für Einreisende aus China

Italien fordert europaweite Corona-Tests für Einreisende aus China
Angesichts des Corona-Chaos' in China berät die EU-Kommission heute über ein gemeinsames Vorgehen. Neben Italien haben die USA, Japan und andere Länder ihre Einreisebestimmungen bereits verschärft.

Nachdem Italien am Mittwoch Tests für alle Einreisenden aus China nach der Ankunft angeordnet hat, hat es die EU-Kommission aufgefordert, ähnliche Maßnahmen auf europäischer Ebene zu ergreifen. Nur so könnten die Kontrollen flächendeckend funktionieren, erklärte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die EU-Kommission berät heute, Donnerstag, über ein koordiniertes Vorgehen.

Bisherige Kontrollen auf den Mailänder Flughäfen hätten ergeben, dass die positiv getesteten Passagiere aus China sich vor allem mit der Omikron-Variante infiziert haben, sagte Meloni. Die Lage sei aber unter Kontrolle.

Angesichts der heftigen Corona-Welle in China haben bereits mehrere Länder ihre Vorgaben zur Einreise chinesischer Staatsbürger verschärft.

Die USA verlangen ab Jänner von Einreisenden aus der Volksrepublik einen negativen Coronatest, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte.

Flugreisende, "die zwei Jahre und älter sind und aus China kommen" müssten dann spätestens zwei Tage vor ihrem Abflug einen Test machen und den Fluggesellschaften bei der Abreise ein negatives Testergebnis vorlegen, hieß es. PCR- oder Antigen-Tests würden ebenso akzeptiert wie ein Genesenen-Nachweis nach einem positiven Test zehn Tage vor dem Flug. 

Neben den USA und Italien haben auch Japan, Indien und Malaysia die Regelungen für Einreisen aus China verschärft. Auch Frankreich erwägt Maßnahmen.

Die Europäische Kommission will am Donnerstag über "mögliche Maßnahmen für ein koordiniertes Vorgehen" der EU-Staaten beraten. Es sei ein Treffen mit Vertretern der Gesundheitsministerien der 27 Mitgliedstaaten einberufen worden, sagte eine Kommissionssprecherin der Nachrichtenagentur AFP.

Keine Statistiken mehr

Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seit Wochen breitet sich das Coronavirus in China rasant aus, das Land erlebt den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Schätzungen zufolge könnten in China in den kommenden Monaten etwa eine Million Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion sterben. Bereits jetzt sind Krankenhäuser vielerorts überfüllt.

Genaue offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Am Sonntag hatte China daher die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt.

Am Mittwoch meldete das chinesische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten zwar 5231 Neuinfektionen und drei Todesfälle, die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein.

Am Montag hatte Peking auch das Ende der Corona-Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt und damit einen Ansturm reisewilliger Chinesen bei Buchungsplattformen ausgelöst.

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