COP27 - Forderungen nach Fonds für Klimaschäden halten an
Auf der UN-Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh hat es zwei Tage vor dem offiziellen Ende zahlreiche Warnungen, Forderungen und Ankündigungen gegeben - was weiterhin fehlt war ein Textentwurf für eine gemeinsame Abschlusserklärung am Freitag. EU-Klimakommissar Frans Timmermans kündigte am Mittwoch etwa an, dass die EU und vier Mitgliedsstaaten über eine Milliarde Euro für Klimaanpassung in Afrika und 60 Millionen Euro für Schäden und Verluste bereitstellen wird.
Zudem werde er noch am heutigen Tag Vorschläge präsentieren, mit denen die Verhandlungen zur "Loss and Damage"-Thematik vorangebracht werden könnten. Der Klimaminister des pazifischen Inselstaats Vanuatu, Ralph Regenvanu, ließ bereits zuvor wissen, dass sein Land die COP27-Klimaverhandlungen als "Misserfolg" betrachten werde, wenn sie ohne einen "Loss and Damage"-Fonds zu Ende gingen. Vanuatu war die erste Nation, die 1991 bei den UNO-Klimaverhandlungen diesen Begriff überhaupt erst eingeführt hatte, mehr als 30 Jahre hat es gebraucht, dass er bei der COP in Ägypten auch erstmals auf der Agenda landen konnte.
Der designierte brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva erinnerte hingegen erneut daran, dass nicht einmal die bestehenden Geldtöpfe gefüllt sind: Er fordere daher, dass die reichen Nationen ihre Zusage einhalten, 100 Milliarden Dollar pro Jahr für die Klimafinanzierung bereitzustellen. Brasilien will sich zudem als Gastgeber der Weltklimakonferenz 2025 anbieten. Darüber werde er mit UN-Generalsekretär António Guterres sprechen, schrieb der gewählte Präsident auf Twitter. Die COP30 solle im Amazonasgebiet abgehalten werden.
Die zweiwöchige Konferenz in Ägypten, zu der etwa 34.000 Menschen angereist sind, soll jedenfalls planmäßig am Freitag enden, könnte aber wie so manche COP hin zum Wochenende verlängert werden. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rechnet auch heuer damit: Sie habe ihre Koffer nicht gepackt für ein Ende am Freitagnachmittag, sagte sie nach ihrer Ankunft in Ägypten. Zurückhaltend äußerte sich Baerbock zu der Forderungen nach einer Finanzierungsfazilität - zum Beispiel des "Loss and Damage"-Fonds: "Ich weiß nicht, ob sie kommen wird, ich weiß auch gar nicht, ob das jetzt der richtige Moment ist".
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