EU greift in Emissionshandel ein

epa01966222 Steam billows from the cooling towers of a coal power plant near the southern town of Bitola, some 200 km from Skopje,The Former Yugoslav Republic of Macedonia on 15 December 2009. As the COP15 United Nations (UN) World Climate Conference in Copenhagen, that runs through 18 December 2009, entered its crucial phase on 15 December, hopes to reach an agreement on reducing greenhouse gas emissions dimmed. EPA/GEORGI LICOVSKI
Künstlich verknapptes Angebot soll Preis steigern.

Die Wirtschaftskrise hat sich auch beim Handel mit Emissionszertifikaten bemerkbar gemacht: Kostete ein Zertifikat vor fünf Jahren noch rund 30 Euro, ist der Preis mittlerweile auf drei Euro gefallen. Die EU-Kommission will daher Zertifikate für eine Zeit lang vom Markt nehmen, um das Angebot zu verknappen und den Preis in die Höhe zu bringen.

Bisher ist dieses Vorhaben am EU-Parlament gescheitert, doch nun zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Der Umweltausschuss beschloss am Mittwoch eine gemeinsame Position von Konservativen, Sozialdemokraten und Liberalen, die noch vor dem Sommer im Plenum abgesegnet werden soll.

Die Parlamentarier stimmen dem Vorschlag der Kommission zu, zwischen 2013 und 2015 Zertifikate über 900 Millionen Tonnen CO2 vom Markt zu nehmen. Diese sollen ab 2016 schrittweise wieder auf den Markt kommen – und nicht, wie die Kommission will, erst 2019. „Hier muss es Planbarkeit für die Industrie geben“, sagt Richard Seeber, ÖVP-Umweltsprecher im EU-Parlament.

Außerdem sollen zwei Drittel der Einnahmen aus diesen Zertifikaten für EU-Projekte zur Energie- und Emissionseffizienz fließen.

Billiger

Österreich hat vom Preisverfall profitiert. Die Republik musste weniger für den Zertifikatekauf ausgeben. Es ging insgesamt um eine Summe von 600 Millionen Euro von 2008 bis 2012. Ohne die Zertifikate hätte Österreich die im Kioto-Protokoll festgelegten Klimaziele nicht erreicht.

CO2-Emissionen gelten als Auslöser des Klimawandels. Man werde alles tun, um die Klimaziele zu erreichen, so Umweltminister Niki Berlakovich bei der Präsentation des Umweltkontrollberichts. Trotzdem gibt es „Anpassungsstrategien“ für Bereiche wie Landwirtschaft oder Tourismus. Wenn die Durchschnittstemperatur steigt, müssen Pflanzen mit einer höheren Hitzeresistenz angebaut werden.

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