Chinesischer Spitzendiplomat Wang Yi zu Besuch bei Putin

Chinesischer Spitzendiplomat Wang Yi zu Besuch bei Putin
"Der Westen agiert gegen uns beide", hieß es von Seiten Russlands zu der Visite. Wang Yi wird auch auf Wladimir Putin treffen.

Chinas Spitzendiplomat Wang Yi hat sich am Dienstag mit dem einflussreichen Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, in Moskau getroffen. China stehe für Russland in seiner Außenpolitik an erster Stelle, sagte Patruschew im Anschluss. Beide Staaten müssten gegenüber dem Westen zusammenhalten. "Der Westen agiert gegen uns beide", sagte Patruschew der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge.

Unterstützung bei Taiwan

Patruschew versichert demnach China die Unterstützung Russlands, wenn es etwa um Taiwan geht, das China für sich beansprucht. Er ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und hat als Sekretär des Sicherheitsrates immensen Einfluss. Putin selbst ist Vorsitzender des Gremiums, dem hochrangige Politiker angehören und das die wichtigen Fragen in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik berät.

Wang Yi wird bei seinem Besuch in Moskau am Mittwoch auch von Staatschef Wladimir Putin selbst empfangen. Das teilte das russische Präsidialamt mit. Bei einem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zuvor hatte Wang gesagt, er freue sich darauf, während seiner Visite neue Vereinbarungen mit Russland zu treffen. Welche diese sein könnten, ließ er offen.

"Beziehungen zwischen Russland und China stärken"

Sein Ziel sei es, die Beziehungen zwischen Russland und China zu stärken und zu vertiefen, so Wang. Kurz vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine vor fast einem Jahr hatten Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping eine umfassende Partnerschaft verabredet. Die Annäherung der beiden Großmächte wird im Westen ebenso mit Skepsis beobachtet wie ein kürzlich von China in Aussicht gestellter Friedensplan für die Ukraine. Die USA haben China vor einer militärischen Unterstützung Russlands in der Ukraine gewarnt.

Zum Jahrestag am Freitag will Xi das Positionspapier vorstellen, das bisher nur in Grundzügen bekannt ist. Darin geht es unter anderem um "den Respekt der Souveränität und territorialen Integrität", wie aus dem Außenamt in Peking verlautete. Die Ukraine fordert als Grundvoraussetzung zu Gesprächen mit Moskau den vollständigen Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet, inklusive der Krim.

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