China, Russland und der Westen: Lula manövriert zwischen den Fronten

China, Russland und der Westen: Lula manövriert zwischen den Fronten
Seit einem Jahr ist Brasiliens Präsident im Amt: Ernüchterung hat die anfängliche Euphorie abgelöst.

Kaum war Luiz Inácio Lula da Silva (78) im Amt, da reisten europäische Spitzenpolitiker nach Brasilien, um den Wunschpartner ihre Aufwartung zu machen. Solche Vorschusslorbeeren aus Berlin hatte in Lateinamerika noch kein anderer Politiker bekommen. Der Grund für die Liebesbeweise: Lula hat den in Europa enorm unpopulären und scharf kritisierten Rechtspopulisten Jair Bolsonaro abgelöst.

Gewaltexzesse haben für Argentinien und Brasilien ein Nachspiel

Mit Lula, so hoffte Brüssel, wird nun alles deutlich besser und einfacher laufen. Ein Jahr nach dem Amtsantritt von Lula sieht die Bilanz aus europäischer Perspektive durchwachsen aus. Der Wunschpartner zeigte in außenpolitischen Konflikten Verständnis für Angreifer wie Russland und Hamas, wollte sich nicht ins westliche Bündnis einbinden lassen: „Für einen Krieg braucht es immer zwei“, sagte Lula mit Blick auf den Angriff Moskaus auf die Ukraine.

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