Deutsche Politologin: "Das Wahlverhalten ändert sich oft sehr schnell"

Deutsche Politologin: "Das Wahlverhalten ändert sich oft sehr schnell"
Viola Neu, Politikwissenschaftlerin bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, über die Wahlerfolge der Rechtsaußenparteien und die unverzichtbare Aufgabe und Verantwortung der politischen Mitte.

KURIER: In Österreich liegt die FPÖ in Umfragen stabil auf Platz eins, in Deutschland ist die AfD auf Erfolgskurs – wie erklären Sie sich diese Entwicklungen?

Viola Neu: Ursprünglich war die AfD ein Protestphänomen, mittlerweile haben Unzufriedenheit, Resignation, Pessimismus zugenommen. Das ist ein Reservoir für die AfD, aber auch für das BSW (Bündnis Sarah Wagenknecht; Anm.), das es ja erst seit Jänner gibt. Was wir auch sehen, ist, dass die Anhänger dieser beiden Parteien mit deren politischem Angebot hochgradig zufrieden sind und sich damit identifizieren, beim BSW kommt noch die Person Sarah Wagenknecht dazu. Das bedeutet, es hat einen Wandel von einer Protestwählerschaft zu einer ideologisch überzeugten Wählerschaft gegeben – und beide eint die Unzufriedenheit.

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