Zuerst wollte er ein großes Experiment wagen und die britische Bevölkerung so schnell wie möglich "immun" gegen das Virus machen. Dafür verfolgte der britische Premierminister Boris Johnson den Plan der "Herdenimmunität".
Was Johnson damit erreicht hat: Er legte erstens einen politischen Zickzack-Kurs der Sonderklasse hin, denn die Briten haben mittlerweile ähnlich strikte Ausgangssperren wie Resteuropa, da auch Johnson bemerkte, dass sein radikales Vorgehen die britische Spitalsinfrastruktur mehr als überlastet hätte.
Gleichzeitig hat Großbritannien Zeit verloren, wenn es darum geht, die Zahl der Ansteckungen gering zu halten. Zudem - eine logische Konsequenz - steigt die Zahl der Infektionen rasch. Ironie der Geschichte: Auch Johnson selbst ist nun infiziert.
Boris Johnson spricht über seine COVID-19 Erkrankung
Der britische Premierminister ist positiv auf das Virus getestet werden. Sein Büro hat das Testergebnis am Dienstag bestätigt. Johnson hat sich in der Downing Street 10 in Selbstisolation begeben. Er wolle die Regierungsgeschäfte weiterführen, gab er in einem Video auf Twitter bekannt, denn er hab nur milde Symptome: etwas Husten, etwas Fieber.
Auch Gesundheitsminister infiziert
Kurz darauf meldete sich auch Gesundheitsminister Matt Hancock öffentlich zu Wort. Auch er sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Hancock am Freitag per Twitter mit. Auch er habe nur milde Symptome, sagte der Minister zusätzlich in einer Videobotschaft.
"Ich arbeite von zuhause, ich bin in Selbstisolation", sagte der Premier. Dank moderner Technologie könne er weiterhin mit seinem Top-Team kommunizieren, um den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie in seinem Land anzuführen. Johnson dankte dem Nationalen Gesundheitsdienst NHS, weiteren Mitarbeitern des Öffentlichen Diensts und etwa 600.00 Menschen, die sich als freiwillige Helfer gemeldet hatten.
Noch vor wenigen Tagen hatte Johnson bei einer Pressekonferenz gemeint, dass er weiterhin Hände schütteln würde. Wichtig sei es nur, die Hände zu waschen, sagte er mit einem Lächeln.
Großbritannien drohen italienische Verhältnisse
Großbritannien hatte am Donnerstag erstmals mehr als 100 Todesfälle in einem Zeitraum von 24 Stunden durch das neuartige Coronavirus verzeichnet. Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, starben seit Mittwoch 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.
578 Personen sind in Großbritannien bisher insgesamt gestorben. Laut Behördenangaben gibt es über 11.500 Infizierte. Großbritannien gehört damit zu den am stärksten betroffenen Staaten.
Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein. Großbritannien hat bislang etwa im Vergleich zu Deutschland nur wenige Tests durchgeführt und lange mit der Einführung drastischer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gezögert.
Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich auch Thronfolger Prinz Charles mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert hat. Doch auch bei ihm sollen die Symptome mild sein. Johnson zeigte sich trotz allem optimistisch. "Wir werden es (das Virus) besiegen, wir werden es gemeinsam besiegen", sagte der Premier.
Prinz Charles (71) hatte sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. In der Mitteilung von Clarence House heißt es dazu: "Prinz Charles wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er hat leichte Symptome gezeigt, ist aber ansonsten bei guter Gesundheit und hat in den letzten Tagen wie gewohnt von zu Hause aus gearbeitet." Herzogin Camilla (72) sei ebenfalls getestet worden, der Befund ist allerdings negativ. Gemäß der Empfehlungen der Regierung befanden sich Charles und Camilla in Quarantäne in ihrem Zuhause in Schottland.
Der erste Royal, den es erwischt hat, war der monegassische Fürst Albert.
Sorgen musste man sich nicht machen, hieß es in einer Mitteilung des Palasts: So wurde Albert gut von seinem Arzt und Spezialisten des Princess Grace Hospital Center behandelt und arbeitete in Quarantäne weiter.
Tom Hanks (63) und seine Frau Rita Wilson (63) haben sich ebenfalls mit dem Virus infiziert, nahmen das Ganze aber einigermaßen gelassen hin - "ein Tag nach dem Tag anderen", schrieb Hanks auf Twitter. "Wir haben Covid-19 und sind isoliert, so dass wir niemanden anstecken." Es gebe Menschen, bei denen das zu einer sehr schweren Erkrankung führen könne. Kurz nach Bekanntwerden ihrer Erkrankung befanden sie sich nach eigenen Angaben auf dem Weg der Genesung. "Hey, Leute, zwei Wochen nach unseren ersten Symptomen fühlen wir uns besser", schrieb der US-Schauspieler damals auf Twitter.
Der 63-Jährige appellierte zugleich an seine Fans, geltende Beschränkungen zur Reduzierung sozialer Kontakte zu beachten. "Es wird eine Weile dauern, aber wenn wir aufeinander achten, helfen, wo wir können, und auf ein paar Annehmlichkeiten verzichten... dürfte auch dies vorübergehen", so Hanks. "Wir können das schaffen."
"Germany's Next Topmodel"-Moderatorin Heidi Klum hielt ihre Fans bei Instagram auf dem Laufenden, was ihren Corona-Status angeht, nachdem sie sich krank fühlte. Mittlerweile hat sie das Ergebnis: Sie ist negativ - ihr Mann Tom ebenso.
Auch Klum rief zu "Social Distancing" auf, das ist das Schlagwort, physische Kontakte zu vermeiden. "Wir wollen keine Bakterien verbreiten und riskieren, dass andere kranker werden..." Das gilt laut Instagram auch für das Paar, das sonst gerne intimere Momente zeigt. In akuten Corona-Zeiten küsste Klum Kaulitz durch die Scheibe, wie bei Instagram zu sehen war.
Die Ehefrau des kanadischen Regierungschefs Justin Trudeau hatte sich ebenfalls mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Der Test von Sophie Gregoire Trudeau fiel positiv aus, wie das Büro des Regierungschefs vor einigen Monaten mitteilte.
Die Frau des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchez war auch erkrankt. Es ging Begona Gomez und dem Premier selbst aber "gut", teilte die spanische Regierung bei Bekanntgabe der Erkrankung mit. Beide hielten sich demnach im Moncloa-Palast, dem Sitz des spanischen Ministerpräsidenten in Madrid, auf und "befolgten die von den Gesundheitsbehörden festgelegten Präventionsmaßnahmen".
Schauspielerin und Model Olga Kurylenko ("James Bond 007: Ein Quantum Trost") wurde im Frühjar ebenfalls positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Die 40-Jährige verkündete inzwischen auf Instagram, dass sie sich "vollständig von dem Virus erholt" habe.
"Eine Woche lang fühlte ich mich ziemlich schlecht und lag meistens im Bett, schlief, hatte hohes Fieber und starke Kopfschmerzen", schrieb Kurylenko.
Der britische Schauspieler Idris Elba (47, "Fast & Furious: Hobbs & Shaw", "Thor: Tag der Entscheidung") war ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert. Dies gab er in einer Videobotschaft auf Twitter bekannt.
Auch seine Frau Sabrina Dhowre-Elba war betroffen, wie das Model der US-Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey erzählte, knapp eine Woche nachdem ihr Mann seine Ansteckung mit Sars-CoV-2 bekannt gegeben hatte.
Den Schlagersänger Nik P.("Ein Stern") hate es ebenfalls erwischt.
"Obwohl wir uns seit den angekündigten Regierungsmaßnahmen vorsichtig verhalten und uns auch nicht in Krisengebiete begeben haben, sind wir nun leider mit Fieber und weiteren leichten Symptomen unter häuslicher Quarantäne. Uns geht es den Umständen entsprechend gut. Der Krankheitsverlauf ist derzeit relativ milde und ich hoffe, dass dies so bleibt bzw. das eine baldige Besserung eintreten wird", erzählte er. Mittlerweile ist er genesen.
Der deutsche TV-Comedian hatte es offiziell auf Facebook verkündet: Auch er habe das Coronavirus, sein Testergebnis sei positiv.
Die Bekanntgabe seiner Diagnose verknüpfte er in seinem Video mit einem Appell an seine Fans, unbedingt zuhause zu bleiben. So schwierig sei das doch nicht. Noch vor ein paar Jahrzehnten hätten Menschen mit der Waffe in den Krieg ziehen müssen, "heutzutage geht es nur darum, dass man mit dem Arsch einfach zuhause sitzen bleibt, und das war's."
Seine Ehefrau Amira Pocher hatte ihr positives Testergebnis ebenfalls auf Instagram kundgetan. Die Erkrankung haben beide mittlerweile hinter sich gelassen. Derzeit freuen sie sich auf ihr zweites gemeinsames Baby.
Nach ihrer Reise nach Deutschland und in andere europäische Länder ging Klimaaktivistin Greta Thunberg im Frühling davon aus, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Nach ihrer Rückkehr nach Stockholm habe sie sich in einer gemieteten Wohnung fernab von ihrer Mutter und Schwester selbst isoliert, später seien auch Symptome spürbar gewesen.
Sie habe zeitgleich mit ihrem Vater, der mit ihr nach Brüssel gereist sei, Symptome gespürt, schrieb die 17-jährige Schwedin damals auf Instagram. "Ich habe mich müde gefühlt, hatte Kälteschauer, Halsschmerzen und habe gehustet", vermeldete sie. "Mein Vater hatte dieselben Symptome, aber viel intensiver und mit Fieber." In Schweden könne man sich selbst nicht auf Covid-19 testen lassen, sofern man nicht dringende medizinische Hilfe benötige. "Ich bin deshalb nicht auf Covid-19 getestet worden, aber es ist angesichts der Symptome und Umstände extrem wahrscheinlich, dass ich es gehabt habe."
Mittlerweile habe sie sich erholt, ergänzte Thunberg.
Die US-Schauspielerin habe nach fünftägiger Wartezeit in Selbstisolierung mit ihrer Familie das Testergebnis erhalten - auch sie war positiv auf das Virus getestet worden.
Mazar beschreibt in ihrem Posting, dass auch ihr Mann und ihre Töchter vor einem Monat Symptome wie Halsschmerzen, Husten und leichtes Fieber hatten, es aber als Erkältung abgetan hätten.
In Deutschland war der Moderator Johannes B. Kerner einer der ersten Fälle mit Bekanntheitsgrad. Der 55-Jährige schrieb auf Instagram, das Positiv-Testergebnis sei für ihn überraschend gekommen. Aber: "Mir geht es sehr gut, ich habe praktisch keine Symptome." Er befinde sich in häuslicher Quarantäne. Er wolle als Betroffener jede und jeden ermuntern, sich sehr umsichtig zu verhalten, Abstand zu halten und möglichst wenig direkte soziale Kontakte zu haben. "Wir sind dafür verantwortlich, dass sich die kranken, die älteren und schwächeren Menschen nicht einer zusätzlichen Gefahr aussetzen müssen."
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