Bombenanschlag in Beirut: 22 Tote

Über einer Stadt steigt eine Rauchsäule in den orangefarbenen Himmel.
Eine Autobombe mit 60 Kilogramm Sprengstoff ist detoniert. Über 300 Verletzte.

Bei einem Sprengstoffanschlag in einem südlichen Vorort von Beirut sind am Donnerstag mindestens 22 Menschen getötet worden. Das wurde aus Sicherheitskreisen in der libanesischen Hauptstadt verlautbart. Das Rote Kreuz geht laut neuesten Schätzungen zudem von 325 Verletzten aus. Das Viertel im Süden von Beirut wird von der Schiiten-Bewegung Hisbollah und ihrer Miliz kontrolliert, die im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Machthaber Bashar al-Assad kämpft.

Sunnitische Islamisten haben sich zu dem Anschlag bekannt. Innenminister Marwan Charbel sagte, es sei eine Autobombe detoniert. Aus Militärkreisen hieß es, das Fahrzeug seit mit mindestens 60 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen. Augenzeugen sahen Flammen und eine große schwarze Rauchwolke, die über dem Viertel aufstieg. Die Hisbollah sperrte die Straßen rund um den Ort der Explosion ab.

Bekenner-Video

Eine sunnitische Islamisten-Gruppe, die sich "Brigaden von Aisha" nannte, bekannte sich in einem Video zu dem Attentat. Man habe es auf die Hisbollah abgesehen gehabt. Zugleich wurden weitere Angriffe angekündigt. "Das ist das zweite Mal, dass wir Ort und Zeit der Schlacht aussuchen ... und ihr werdet mehr davon sehen, so Gott will", sagte eine maskierter Mann, flankiert von zwei weiteren mit Gewehren Bewaffneten.

Am Mittwoch hatte Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah erklärt, seine Organisation sei für eine Attacke auf eine israelische Patrouille in der vergangenen Woche verantwortlich. Dabei waren vier Soldaten verletzt worden. Viele Libanesen lehnen die Beteiligung der Hisbollah am Bürgerkrieg in Syrien ab. Die Hisbollah kämpft auf der Seite des Regimes von Präsident Bashar al-Assad.

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