Türkei zieht Soldaten aus der UNIFIL ab

Türkische UNIFIL-Soldaten auf einem Lastwagen im Libanon.
Zwei Turkish-Airlines-Piloten wurden in Beirut entführt. der Abzug soll damit nichts zu tun haben.

Die Türkei zieht einen Teil ihrer UNO-Blauhelme aus dem Südlibanon ab – und bestreitet offiziell, dass das etwas mit der Entführung zweier Turkish-Airlines-Piloten vergangene Woche in Beirut zu tun hat.

Die beiden Männer waren auf dem Weg vom Flughafen in ihr Hotel von einer unbekannten schiitischen Gruppe gekidnappt worden. Diese fordert für die Freilassung der beiden Türken die Freilassung von neun verschleppten schiitischen Libanesen in den Händen syrischer Rebellen.

Hintergrund dieses Falles: Die Türkei unterstützt im syrischen Bürgerkrieg unverhohlen die syrischen Rebellen; schiitische Gruppen im Libanon, insbesondere die radikale Hisbollah aus dem Südlibanon, unterstützen das Regime Assad. Umso heikler ist die Präsenz türkischer UNO-Soldaten im Südlibanon.

Dennoch heißt es in Ankara und bei der UNIFIL im Südlibanon offiziell, die 250 Mann starke türkische Bau- und Ingenieurseinheit ziehe ab, weil ihre Arbeit vorerst erledigt sei; vor der Küste patrouillierten weiterhin türkische Marines für die UNIFIL.

In der 13.000 Mann starken UNO-Truppe, die im Kerngebiet der Hisbollah die libanesische Exekutive unterstützen soll, sind auch 160 Österreicher im Einsatz.

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