Berlin will Einreise aus Österreich kanalisieren

Flüchtlinge gehen am 30. Oktober an der deutsch-österreichischen Grenze nahe Wegscheid (Bayern) zu einem Bus der Bundespolizei, der sie über die Grenz bringt.
Zahl im Grenzraum Passau unverändert hoch. Sechs Verletzte nach Schlägerei in deutscher Unterkunft.

Der Zuzug von Flüchtlingen an den deutsch-österreichischen Grenzübergängen im Raum Passau ist unverändert hoch. Am frühen Samstagmorgen warteten an den Übergängen auf deutscher Seite, in Wegscheid und in Simbach am Inn, bereits jeweils gut 1.000 Menschen auf ihre Weiterfahrt nach Deutschland. Am Freitag waren in dem Grenzraum in Niederbayern mehr als 5.500 Menschen angekommen.

Geordnete Übergabe an fünf Grenzübergängen

Nach einer neuen Absprache zwischen Deutschland und Österreich ist der Zuzug der Flüchtlinge an der Grenze neu geregelt worden. Die beiden Länder haben sich darauf geeinigt, ausschließlich an fünf Grenzübergängen in Bayern sogenannte Übergabe- und Kontrollstellen einzurichten. In Niederbayern sind dies Wegscheid, Neuhaus am Inn und Simbach, in Oberbayern werden die Flüchtlinge an den Übergängen Freilassing und Laufen entgegengenommen. Diese Maßnahme soll ein geordnetes Verfahren ermöglichen.

An den zuvor sehr stark genutzten Übergang Passau-Achleiten werden ab Samstag keine Migranten mehr gefahren. Dieser wurde nach Angaben der deutschen Bundespolizei bereits am späten Freitagabend wieder für den normalen Verkehr freigegeben.

Auf österreichischer Seite sind an den noch genutzten Übergängen inzwischen winterfeste Zelte aufgebaut worden. Dort können sich etwa 1.000 Menschen aufhalten. Auf deutscher Seite sollte zudem die Zahl der Busse, die die Migranten in die Notquartiere oder Erstaufnahmeeinrichtungen bringen, deutlich erhöht werden. In Passau sollen dafür 100 Busse stationiert werden.

Massenschlägerei in Flüchtlingsheim

In Deutschland sind bei einer Massenschlägerei in einem Flüchtlingsheim im schleswig-holsteinischen Itzehoe sechs Menschen verletzt worden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, gerieten bei der Essensausgabe am Freitagabend etwa 50 Araber und Kurden in einen Streit. Die Kontrahenten hätten dabei mit Kantinenmobiliar geworfen und abgeschraubte Tischbeine als Schlagstöcke eingesetzt.

Auslöser des Streits seien vermutlich "Beleidigungen und Provokationen eines Arabers gegenüber Kurden" gewesen, hieß es. Die Polizei musste nach eigenen Angaben mit insgesamt 50 Einsatzkräften einschreiten. Vier Flüchtlinge und zwei Wachleute wurden demnach verletzt. Drei Männer wurden vorläufig festgenommen. In der Unterkunft in Itzehoe war es bereits am Donnerstag zu Streitigkeiten zwischen Flüchtlingen gekommen.

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