Belarus: Oppositionsführerin Tichanowskaja traf Merkel

Belarus: Oppositionsführerin Tichanowskaja traf Merkel
Bei dem Gespräch mit der Kanzlerin versicherte die 38-Jährige, dass die Proteste gegen Diktator Lukaschenko weitergehen würden.

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat am Dienstag die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in Berlin getroffen. Bei dem 45-minütigen Gespräch habe sie abermals betont, dass die seit Wochen andauernden Proteste in Belarus (Weißrussland) kein "Kampf gegen Russland oder Europa" seien, sondern eine Folge der Krise in der Ex-Sowjetrepublik selbst, schrieb die Bürgerrechtlerin im Nachrichtenkanal Telegram.

Seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August gehen die Menschen regelmäßig gegen Staatschef Alexander Lukaschenko auf die Straße. Es gab bereits Tausende Festnahmen und viele Verletzte.

Die friedlichen Kundgebungen würden fortgesetzt, sagte Tichanowskaja nach der Unterredung mit Merkel. Nach wie vor säßen viele bekannte Oppositionelle im Gefängnis. Die 38-Jährige erwähnte dabei etwa ihren Ehemann Sergej Tichanowski, an dessen Stelle sie bei der Wahl angetreten war. Zugleich warb sie für Unterstützung bei Investitionen in Belarus - auch für unabhängige Medien und Zivilorganisationen, "um die Folgen der Krise zu überwinden".

Die Bürgerrechtlerin überreichte Merkel nach eigenen Angaben einen weiß-rot-weißen Regenschirm - die Farben der Revolution in Belarus. Bei den Demonstrationen in Belarus werden immer wieder weiß-rot-weiße Fahnen als Zeichen des Protests geschwenkt.

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