Bei den royalen Bauern shoppen: Auf den Spuren von Prinzessin Kate
Ein Besuch auf jenem Markt in Windsor, wo Prinzessin Kate vergangene Woche gesichtet wurde. Die Erklärungsversuche royaler Experten. Und wieso die Stadt weiterhin im Fokus bleibt
Der Parkplatz des Windsor Farm Shop ist gut gefüllt. Überraschend gut für einen Vormittag unter der Woche. „Aber nein“, meint der Kellner im dazugehörigen Kaffeehaus, weicht dem Blick aber aus. „Es ist so wie immer.“ Doch einige Stammgäste, wie die 39-jährige Evie, sehen das anders. „So viele Autos“, sagt die Wahlbritin, „sind unter der Woche sonst hier nicht.“
Vielleicht waren also doch ein paar Briten neugierig. Nicht nur auf das Fleischsortiment aus dem Windsor Farm Park, den Apfelsaft vom Sandringham Estate oder den Royalen English Breakfast Tee, der hier verkauft wird. Sondern weil vergangenen Samstag das vielleicht berühmteste Video des Jahres hier aufgenommen wurde.
Von einer lächelnden Prinzessin Kate in schwarzem Sportoutfit und mit offenem Haar, die in rasantem Schritt mit Einkaufstüten in der Hand neben Prinz William den Bauernmarkt verlässt.
Es war der erste, wenn auch nicht offizielle, so doch öffentliche Auftritt der Prinzessin, seit die Gerüchte um ihr Wohlergehen nach der Bauchoperation im Jänner explodierten. Und die erste Aufnahme seit dem viel diskutierten manipulierten Muttertagsfoto vom 10. März.
Arbeit mit Paparazzi
Und so blicken die Royal Watcher derzeit gespannt nach Windsor, in das royale Städtchen eine Stunde westlich von London, in der sich nicht nur der Königsnebensitz Windsor Castle befindet, sondern auch Adelaide Cottage. Der Landsitz, in dem Prinz William und Prinzessin Catherine mit ihren drei Kindern seit zwei Jahren leben.
So begehrt ist dieses Städtchen derzeit, dass die Amerikanerin Kristen sogar ihren siebenstündigen Zwischenstopp in England für einen Blitzbesuch nützt.
Einen Blick auf Kate zu erhaschen, hat sie sich nicht ausgemalt. Doch die Freunde in Chicago werden dennoch an ihren Lippen hängen. „Viele Amerikaner sind besessen von den Gerüchten um Kate.“
So brisant war das Amateur-Video von Kate beim Einkaufen also nicht nur für England, sondern für Fans auf der ganzen Welt, dass die britische Boulevardzeitung Sun bereit war, das „Gentleman’s Agreement“, wie es der royale Experte Rob Jobson nennt, zu übergehen – und ein Paparazzi-Bild abzudrucken. Seit dem Tod der früheren Prinzessin von Wales, Lady Diana, im August 1997 sehen die britischen Medien davon eigentlich ab. Und so war auch der erste Schnappschuss vom schwarzen Audi, der Kate mit ihrer Mutter zeigte, Anfang März von keinem englischen Medium verwendet worden.
Gefallen getan?
Und obwohl es der Kensington Palace wohl lieber hätte, dass Video wäre nicht veröffentlicht wurden, erläutert der royale Reporter Chris Ship im ITV-Podcast The Royal Rota: „Wenn man bedenkt, dass sie sich an einem sehr öffentlichen Ort, einem Hofladen, aufhielten. Wissend, dass Menschen hier ihre Handys zücken können. Dass sie offenbar damit einverstanden waren, gesehen zu werden. Dann waren sie sich wohl der Wahrscheinlichkeit bewusst, gefilmt zu werden.“
Vielleicht, ergänzt Rob Jobson beim Pressegespräch in London, hat die Sun dem Königshaus sogar einen Gefallen getan: „Andernfalls wären die Gerüchte immer und immer weiter gegangen.“
Nur tun sie das trotzdem. Ja, das sei doch gar nicht Kate, wurden die Rufe der Fans diese Woche immer lauter. Das sei doch ein Bodydouble, wurde auf Social Media erklärt. Daran konnten weder die Verneinungen von Kate-Lookalike Heide Agan („Ich war zu der Zeit auf der Arbeit“ , erklärte sie dem Mirror) etwas ändern, noch die Bekräftigungen von Farm-Shop-Knipser Nelson Silva, dass er Kate tatsächlich gesehen habe. Oder die ärgerlichen Ausführungen von Kates Nachbar Kevin Pietersen auf X, er würde William und Kate „an den meisten Tagen und auch in den letzten paar Tagen“ sehen.
Zumindest das Personal im Windsor Farm Park wurde vom Management wohl darauf geschult, keine Auskunft zu geben. „Ich kann dazu nichts sagen“, sagt die Verkäuferin an der Kassa. „Ich war letzte Woche auf Urlaub.“ Der Kellner im Kaffeehaus dreht sich weg, bevor man noch etwas fragen kann. Besonders vorsichtig sind die Mitarbeiter derzeit aber auch aufgrund des neuesten Skandals. Es wird gegen drei Mitarbeiter der London Clinic ermittelt, jenem Privatspital, in dem Kate im Jänner behandelt wurde. Denn sie hätten wohl versucht, auf die private Krankenakte der Prinzessin zuzugreifen.
„Menschen sind so neugierig!“, sagt Alison Burgess und schüttelt den Kopf. Sie lebt in Windsor und hofft, dass die Gerüchte nächsten Sonntag endgültig verstummen. Da findet die Ostermesse in der St. Georgs-Kapelle statt. Und an der könnte die Prinzessin wieder regulär teilnehmen.
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