Gewalt gegen Frauen: Australien laut Premier in "nationaler Krise"

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In diesem Jahr wurden bereits doppelt so viele Frauen getötet wie im Vergleichszeitraum 2023.

Alle vier Tage werde durchschnittlich in Australien eine Frau von ihrem Partner oder einem anderen Mann aus ihrem engeren Umfeld getötet, sagte der Regierungschef am Montag und fügte hinzu: "Männer müssen ihr Verhalten ändern. Wir müssen die ganze Kultur ändern."

Anzahl der Femizide abermals gestiegen

Seit Jahresbeginn wurden in Australien bereits 27 Frauen getötet, fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum, wie der Sender ABC berichtete. Am Wochenende gingen unter dem Motto "No More" landesweit Zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu demonstrieren, unter anderem in Perth, Melbourne, Brisbane und Canberra. Auch Premierminister Anthony Albanese marschierte mit.

Nun kündigte er an, er werde am Mittwoch mit den Regierungschefs aller australischen Bundesstaaten und Territorien ein Sondertreffen veranstalten, um über die Situation zu beraten und Lösungen zu diskutieren.

Mord an Frauen in Australien

Erst am Sonntag war ein 35-Jähriger im Bundesstaat Western Australia offiziell des Mordes an einer 30-jährigen Frau angeklagt worden. Zuvor waren allein in der Stadt Ballarat nordwestlich von Melbourne innerhalb von nur zwei Monaten drei Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt ums Leben gekommen. 

Mitte April hatte ein 40-Jähriger in einem Einkaufszentrum nahe dem weltberühmten Bondi Beach in Sydney sechs Menschen umgebracht, darunter fünf Frauen. Sein Vater sagte später, sein Sohn sei frustriert gewesen, weil er keine Freundin hatte.

Viele junge Männer sehen Gewalt an Frauen nicht als Delikt

Ein Grund für das Ansteigen der Fälle könnte im Verständnis liegen insbesondere bei jungen Männern, wie die National Research Organization for Women's Safety ("ANROWS") warnt. Das unabhängige australische Unternehmen veröffentlicht unter anderem Studien, um zur Reduzierung von Gewalt gegen Frauen und Kinder beizutragen. Seine Mitglieder sind alle neun Regierungen Australiens.

Laut "ANROWS"  hätten die meisten Australier zwischen 16 und 24 Jahren zwar ein "gutes Verständnis" der wichtigsten Aspekte von Gewalt gegen Frauen, eine "besorgniserregende Zahl" an jungen Männern jedoch würde etwa nicht meinen, dass kontrollierendes Verhalten ein "Problem" in einer Beziehung sei. Auch würden zahlreiche Junge die Wichtigkeit von sexuellem Konsens nicht verstehen. 

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