„Es kommt bei uns immer wieder vor, dass ein Lehrer gleich zwei Klassen betreut und zwischen den Räumen hin und her rennt“, sagen Schuldirektoren in Nevada. Es sei einfach nicht mehr genügend Personal da. In Detroit wurden Schulen zumindest einen Tag pro Woche auf Online-Unterricht umgestellt, in sechs weiteren Schulbezirken des Bundesstaates Michigan fällt der Unterricht an mehreren Tagen pro Monat ganz aus. Auch in den Bundesstaaten Utah, Virginia, Illinois und Washington sind viele Klassenräume jetzt wieder leer.
In Florida gab ein Landkreis allen Lehrern eine Woche mit der Begründung frei, dass es in diesem Jahr keine Schulschließungen aufgrund von Wirbelstürmen gab.
Die Eltern erhalten oft erst einen oder zwei Tage vor der Schulschließung oder Umstellung auf Online-Unterricht eine Mail oder eine Onlinebotschaft. Darin heißt es zum Beispiel: „Wir verstehen, dass das für Eltern belastend ist. Aber der Schritt ist eine Anerkennung für die Leistung unserer Lehrer.“ In Oregon wurde die Reynolds Middle School Mitte November gleich für drei Wochen geschlossen. Viele Kinder, schrieb der Direktor zwei Tage vorher an die Eltern, hätten nach Monaten des Lernens vor dem Bildschirm nun nicht mehr die „sozialen Fähigkeiten“ für den Klassenraum. Die Zahl der Wutausbrüche und Prügeleien sei explodiert.
Für viele Eltern ist die Umstellung auf Online-Unterricht eine Katastrophe, da die meisten nur zwei Wochen Urlaub haben. Und diejenigen, die es sich leisten können, geben ihre Kinder auf Privatschulen.
Die National Education Association, die größte US-Lehrergewerkschaft, schlägt Alarm und fordert höhere Gehälter sofort: „Es ist besser für Schüler und Eltern, mit den Unannehmlichkeiten zu leben, bevor das ganze System zusammenbricht.“
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