Deutschland nimmt die letzten AKW vom Netz - und setzt auf Kohle

Deutschland nimmt die letzten AKW vom Netz - und setzt auf Kohle
Die Bundesrepublik nimmt die letzten Atomkraftwerke vom Netz. Das hat einen hohen Preis inklusive Aufflammen alter Koalition-Reibereien. Und es bleibt die Suche nach einem Endlager.

Gegen 22 Uhr wird es so weit sein. Das "Go" kommt von Carsten Müller, Standortleiter des Kernkraftwerks Isar 2 in Niederbayern. Jede Minute zehn Megawatt weniger, um kurz vor Mitternacht wird der Stromfluss versiegen. Minuten später wird das AKW dann ganz vom Netz genommen.

62 Jahre lang haben 35 Kernreaktoren deutschlandweit etliche Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Samstagnacht wird damit endgültig Schluss sein. Eigentlich hätten die letzten drei deutschen Atomkraftwerke – Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg, Emsland in Niedersachsen und eben das bayerische Isar 2 – schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen; die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland lösten jedoch eine Debatte über eine kurzzeitige Verlängerung aus. Kanzler Olaf Scholz (SPD) beendete diese mit einem Machtwort – und der Zustimmung zu einer dreimonatigen Verlängerung bis 15. April.

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