Mossad warnt USA vor neuen Iran-Saktionen

Laut Israels Geheimdienst würden damit die Gespräche aufs Spiel gesetzt werden - Netanyahu sieht das anders.

Mossad widerspricht angeblich Netanyahu: Der israelische Geheimdienst Mossad hat US-Beamte einem Medienbericht zufolge im Atomstreit vor weiteren Sanktionen gegen den Iran gewarnt. Diese könnten den Zusammenbruch der Atomverhandlungen mit dem Iran bedeuten, berichtete die Finanzagentur Bloomberg am späten Mittwochabend (Ortszeit).

Damit widersprach der Mossad dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Dieser hat immer wieder vor zu großer Kompromissbereitschaft des Westens gewarnt. Er wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Atomwaffen bauen zu wollen. Der Iran hat dies stets dementiert.

Weitere Sanktionen "wie eine Granate" für Verhandlungsprozess

Dem Bericht zufolge haben israelische Geheimdienstmitarbeiter Beamten der US-Regierung ihre Sorgen zu möglichen weiteren Sanktionen mitgeteilt. US-Außenminister John Kerry hatte am Mittwoch bereits einen namentlich ungenannten israelischen Geheimdienstler zitiert. Dieser habe ihm gesagt, weitere Sanktionen zum jetzigen Zeitpunkt wären "wie eine Granate auf den Verhandlungsprozess". Damit teilt der Mossad die Sicht Washingtons, das weitere Sanktionen gegen den Iran ablehnt.

Der Bericht erschien gerade an dem Tag, an dem der US-Kongress den israelischen Ministerpräsidenten zu einer Rede vor dem US-Kongress eingeladen hatte. Netanyahu soll über seine Haupt-Wahlkampfthemen, die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm und den radikalen Islam, sprechen. Die Republikaner, die die Einladung aussprachen, streben ungeachtet der laufenden Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm neue Sanktionen gegen das Land an. US-Präsident Barack Obama hat dagegen sein Veto angekündigt.

Kommentare