Assad bietet Trump Zusammenarbeit im Kampf gegen IS an

Dazu sei er bereit, wenn die USA ihre Hilfe für Rebellen einstellen würden.

Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat US-Wahlsieger Donald Trump eine Zusammenarbeit beim Kampf gegen Extremisten angeboten. Dazu sei er bereit, wenn die USA ihre Hilfe für Rebellen einstellen würden, die seine Regierung stürzen wollten, sagte Assad am Dienstag in einem Interview eines portugiesischen Fernsehsenders.

Zugleich schränkte er ein: "Wir erwarten nicht viel, weil die US-Regierung nicht nur aus dem Präsidenten besteht". Deswegen müsse man abwarten, ob Trump seine Versprechen erfülle. Sollte er die Terroristen bekämpfen, wäre er wie Russland und Iran ein Verbündeter.

Donald Trump hatte im US-Wahlkampf Zweifel an den US-Hilfen für syrische Rebellen angemeldet und erklärt, er möge Assad nicht. Allerdings bekämpfe der Staatschef die Extremistenmiliz IS. Die jetzige US-Regierung sieht in Assad als Teil des Problems. Ihre Hilfen für Aufständische erreichen aber nicht den Umfang der Unterstützung Russlands und Irans für Assad.

Assad bietet Trump Zusammenarbeit im Kampf gegen IS an
26. Oktober: Rebellen vor al-Bab.

Rebellen nahmen bei Vormarsch gegen IS wichtige Stadt ein

Aus Syrien selbst meldeten von der Türkei unterstützte Rebellen indes einen weiteren Erfolg im Kampf gegen den IS. Ein Feldkommandant der Rebellengruppe Ahrar al Sham teilte am Dienstag, die Stadt Kabassin im Norden Syriens sei nun unter ihrer Kontrolle. Damit sei das letzte größere Hindernis auf dem Weg in die vom IS kontrollierte Stadt al-Bab bei Aleppo genommen.

"Wir sind auf geringen Widerstand gestoßen", sagte der Kommandant. Kabassin sei die wichtigste Verteidigungslinie für al-Bab gewesen. "Nun können wir diese Stadt an mehreren Fronten angreifen. Die Schlacht hat schon begonnen." Die arabischen Rebellen wären damit den kurdischen Kämpfern zuvorgekommen, die von Osten aus auf al-Bab vorrücken.

Für die Türkei wäre es ein wichtiger Sieg, sollte die von ihr unterstützten arabischen Rebellen al-Bab erobern und nicht die kurdischen Einheiten. Das türkische Militär hatte im August eine Offensive gestartet, um die Grenze sowohl gegen den IS als auch gegen die Kurden zu sichern. Die Regierung in Ankara befürchtet ein Erstarken der Kurden jenseits ihrer Grenze und damit einen Aufwind für die nach Autonomie strebenden Kurden im eigenen Land.

Al-Bab liegt rund 30 Kilometer südlich der türkisch-syrischen Grenze. Auch von der zwischen syrischen Regierungstruppen und Aufständischen heftig umkämpften Großstadt Aleppo ist al-Bab rund 30 Kilometer entfernt. Sollten die Rebellen al-Bab erobern, könnten davon auch die Gegner der Regierungssoldaten profitieren. In al-Bab, das ein Drehkreuz für die Extremisten war, haben sich nach Angaben der Rebellen noch Dutzende IS-Kämpfer verschanzt. Die meisten Bewohner der Stadt seien geflohen.

Humanitäre Hilfe in Aleppo nicht mehr möglich

In dem seit Monaten umkämpfen Aleppo spitzt sich die Lage indes immer weiter zu. Am Mittwoch meldeten die SOS-Kinderdörfer, dass sie ihre Nothilfe für Menschen in der umkämpften syrischen Stadt vorübergehend aussetzen mussten. 15 Mitarbeiter und ihre Familien seien wegen der eskalierenden Gewalt nach Damaskus in Sicherheit gebracht worden. Bisher versorgte die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben mehr als 25.000 Kinder und Erwachsene in Aleppo mit Nahrung und Kleidung.

Kommentare