SOS-Kinderdörfer setzen Nothilfe für Aleppo aus

Junge in Syren ohne Heimat
Bisher konnten mehr als 25.000 Kinder und Erwachsene in Aleppo mit Nahrung und Kleidung versorgt werden. Wegen zunehmender Gewalt ist eine Arbeit vor Ort nun nicht mehr möglich.

Wegen der zunehmenden Gewalt in Aleppo haben die SOS-Kinderdörfer ihre Nothilfe für Menschen in der umkämpften syrischen Stadt vorübergehend ausgesetzt. 15 Mitarbeiter und ihre Familien seien nach Damaskus in Sicherheit gebracht worden, teilte die Hilfsorganisation am Mittwoch mit. Bisher versorgte sie nach eigenen Angaben mehr als 25.000 Kinder und Erwachsene in Aleppo mit Nahrung und Kleidung.

"Die Entscheidung, unsere Hilfsprogramme zu stoppen, ist uns extrem schwergefallen", erklärte Alia Al-Dalli, Direktorin der SOS-Kinderdörfer im Nahen Osten. "Immerhin können wir die Menschen in der Stadt weiterhin mit frischem Wasser versorgen." Die SOS-Teams sollten ihre Arbeit fortsetzen, sobald es die Situation zulasse.

Wichtigstes Schlachtfeld im Syrien-Krieg

Laut einem Mitarbeiter der Hilfsorganisation, der trotz der gefährlichen Umstände in Aleppo geblieben ist, ist die Sicherheitslage dort extrem schlecht: "Viele Hilfsorganisationen haben bereits ihre Mitarbeiter evakuiert".

Die Stadt gilt als wichtigstes Schlachtfeld von Regierungstruppen und Rebellen in Syrien. Im Osten Aleppos sollen sich bis zu 300.000 Zivilisten aufhalten. Regimenahe syrische Medien berichteten in den vergangenen Tagen, eine große Offensive auf Aleppo mit Flugzeugen und Bodentruppen stehe bevor. Zivilisten und Kämpfer waren aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen.

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