Argentinien: Sohn von Regimeopfern erfährt Identität
40 Jahre nach der Verschleppung seiner Eltern durch Schergen der Militärdiktatur (1976-83) hat ein Mann in Argentinien seine wahre Identität herausgefunden.
Mittels DNA-Analysen konnte der heute 40-jährige Arzt als der in Haft geborene Sohn der 1976 während ihrer Schwangerschaft verschleppten Widerstandskämpferin Ana Maria Lanzillotto identifiziert werden. Das gab die Menschenrechtsorganisation "Abuelas de Plaza de Mayo" ("Großmütter des Mai-Platzes") am Mittwoch bekannt.
Eltern gefoltert und ermordet
Arzt von wahrer Identität überrascht
Die Menschenrechtsaktivisten der "Abuelas de Plaza de Mayo" kamen laut dem Argentina Independent auf den 40-Jährigen mit der Vermutung zu, er sei Sohn verschleppter Eltern. Dieser war sich sicher, dass dem nicht so ist, willigte aber einem DNA-Abgleich ein. Seine wahre Identitär kam als Überraschung.
500 Kleinkinder unter falscher Identität aufgewachsen
Insgesamt sollen in Argentinien rund 500 Kleinkinder von Verschleppten unter falscher Identität aufgewachsen sein. Um die 10.000 Todesopfer der Diktatur sind identifiziert worden. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass insgesamt rund 30.000 Menschen ermordet wurden.
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