Rechtsextremer Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann gefunden

Rechtsextremer Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann gefunden
Das Magazin "Stern" berichtet, den wegen Volksverhetzung gesuchten Koch aufgespürt zu haben. Die Behörden sind informiert.

Nach eigenen Angaben hat das deutsche Magazin "Stern"  den rechtsextremistischen Verschwörungsideologen Attila Hildmann in der Türkei aufgespürt. Hildmann wird per internationalem Haftbefehl wegen Volksverhetzung gesucht. 

Der "Stern" gibt an, Hobby-Detektiven begleitet zu haben, die Hildmann in Eigeninitiative gesucht und schließlich auch gefunden haben. Medienberichten zufolge soll sich Hildmann in der Stadt Kartepe in der Türkei, etwa eineinhalb Stunden von Istanbul entfernt, aufhalten. Dort soll es zwischen den Hobby-Ermittlern und Hildmann auch zu einer Begegnung gekommen sein. 

Der Rechtsextremist Hildmann, der sich selbst als "ultrarechts" bezeichnet, soll sich seit diesem Sommer in Kartepe versteckt haben, zuvor soll er seit Herbst 2021 im türkischen Küstenort Gömec gewohnt haben.

"Hildbusters" informierten Konsulat

Die 13 Hobby-Detektive nannten sich „Hildbusters“ (Hildmannjäger) - nach dem Hollywoodfilm „Ghostbusters“. Der Anführer der Hobby-Ermittler habe nach der Begegnung sofort das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert und der Bundespolizei Hildmanns Adresse und das Nummernschild seines Autos mitgeteilt, so der „Stern“.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äußern. Kürzlich war bekannt geworden, dass Hildmann nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte lange angenommen, er habe auch die türkische Staatsbürgerschaft und werde deswegen nicht ausgeliefert. Seit April sei der tatsächliche Status von Hildmann bekannt, die Fahndung wegen des internationalen Haftbefehls sei erweitert worden, hieß es kürzlich von der Staatsanwaltschaft.

Ob die Bundesregierung inzwischen ein Auslieferungsgesuch an die Türkei gestellt hat, ist nicht bekannt. Beteiligt sein sollen nach Medienberichten das Bundeskriminalamt, das Bundesamt für Justiz, das Auswärtige Amt sowie die türkischen Behörden. Hildmann wurde in West-Berlin als Kind türkischer Eltern geboren, er wuchs aber bei deutschen Adoptiveltern auf.

Hildmann war im Dezember 2020 in die Türkei geflohen und wurde ab Februar 2021 mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Die Gruppe recherchierte demnach sehr lange und aufwendig im Internet und in Chatkanälen und analysierte von Hildmann gepostete Videos und Fotos, um ihn aufzuspüren. Der „Stern“ begleitete die Gruppe, recherchierte nach eigener Darstellung parallel selber und gelangte in seine abgeschottete Chatgruppe.

Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit längerem gegen Hildmann, der sich selbst als „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger bezeichnet, wegen Volksverhetzung, des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und des Widerstands gegen die Polizei.

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