Nach US-Raketen: USA liefern nun auch Antipersonenminen an die Ukraine
Am Sonntag erlaubten die USA der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen gegen militärische Ziele in Russland. Nun genehmigte der scheidende US-Präsident Joe Biden in einem nächsten Schritt die Lieferung von Antipersonenminen an Kiew.
Diese auch Schützenminen oder Tretminen genannten Waffen sollten den Vormarsch russischer Bodentruppen an der Front in der Ostukraine verlangsamen. Ihr Einsatz werde auf den Osten der Ukraine beschränkt. Zudem sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei.
Nach einem Bericht der Washington Post haben ukrainische Militärs bereits zugesagt, diese Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten auszulegen. Das russische Militär hat am Rande der besetzten Gebiete in der Ukraine dichte Minenfelder ausgelegt und damit eine ukrainische Offensive zum Scheitern gebracht.
Meinungsänderung im Weißen Haus
US-Präsident Biden sei von bisherigen Beschränkungen bei der Ukraine-Hilfe abgerückt, um dem Land im Abwehrkampf gegen die russische Armee stärker zu helfen, so die US-Zeitung unter Berufung auf ranghohe Regierungsvertreter. Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass.
Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten zu verlangsamen. Auch Russland verminte in diesem Krieg bereits Teile der eroberten Gebiete, etwa rund um die ostukrainische Großstadt Charkiw.
Die Entscheidung fiel zudem vor dem Hintergrund des im Jänner bevorstehenden Amtsantritts des US-Präsidentschaftswahlsiegers Donald Trump. Der designierte Staatschef hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen.
Der scheidende Präsident Biden arbeitet in den letzten Monaten seiner Amtszeit daran, die Verteidigungsanstrengungen der Ukraine zu unterstützen.
Einsatz von Antipersonenminen geächtet
Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden.
Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert, nicht u. a. jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert.
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