Annalena Baerbock in Moskau: Auf fast unschaffbarer Mission

Annalena Baerbock in Moskau: Auf fast unschaffbarer Mission
Die neue deutsche Außenministerin will den Kreml von einem Angriff auf die Ukraine abbringen. Es ist ihre erste wirkliche Bewährungsprobe, denn Putin ist nicht auf Einlenken eingestellt.

Wer bei Sergej Lawrow, Putins längstgedientem Minister, zu Gast ist, sollte ein dickes Fell haben. Der 71-Jährige, immerhin 30 Jahre älter und um 18 Regierungsjahre reicher als sein deutsches gegenüber Annalena Baerbock, ist berüchtigt für seine scharfe Zunge: Als etwa vergangenes Jahr EU-Außenbeauftragter Josef Borrell ihn anlässlich von Alexej Nawalnys Verhaftung besuchte, ließ er den erfahrenen Diplomaten wie einen Schulbuben aussehen. Die russischen Staatsmedien überschlugen sich vor Häme und Gelächter.

Eine solche Demütigung wünscht Annalena Baerbock niemand, zumal ihre Mission viel heikler ist. Nach den gescheiterten Gesprächen über den Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine – gut 100.000 Mann hat Wladimir Putin mittlerweile als Drohkulisse auffahren lassen –, soll die deutsche Grüne am heutigen Dienstag nochmals versuchen, den russischen Präsidenten zum Einlenken zu bewegen.

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