Heftige Gefechte zwischen Israel und Hisbollah an Grenze zum Libanon

Heftige Gefechte zwischen Israel und Hisbollah an Grenze zum Libanon
Beim israelischen Luftangriff in Houla seien zwei Zivilisten getötet worden. Die Hisbollah reklamierte einen Drohnen-Angriff für sich und berichtete von Opfern.

An der Grenze Israels zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu heftigem gegenseitigem Beschuss gekommen.

Die libanesische Nachrichtenagentur berichtete am Sonntag, bei einem israelischen Luftangriff in Houla im Süden des Landes seien zwei Zivilisten getötet worden. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte einen Angriff mit mehreren Drohnen auf eine israelische Militärbasis auf den besetzten Golanhöhen für sich und berichtete von Opfern.

Lage eskaliert immer weiter

Dafür gab es zunächst keine israelische Bestätigung. Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, die Luftwaffe habe einen militärischen Stützpunkt der pro-iranischen Hisbollah in der Bekaa-Ebene im Landesinneren angegriffen. Die Hisbollah habe zuvor eine Rakete auf eine israelische Drohne gefeuert, die in libanesischem Luftraum unterwegs gewesen sei.

Die Luftwaffe habe außerdem in der Nacht eine weitere Einrichtung der Hisbollah in Bint Jbeil und Einsatzzentren in anderen Orten im Süden des Libanon angegriffen.

Seit Beginn des Krieges Israels gegen die militante Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen vor fast acht Monaten kommt es täglich auch zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah-Miliz sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. In Ortschaften beiderseits der Grenze hat der gegenseitige Beschuss schwere Zerstörungen angerichtet. Rund 150.000 Menschen wurden evakuiert oder verließen die Kampfzone.

Zuletzt war die Lage noch weiter eskaliert und es herrscht die Sorge vor einer deutlich größeren militärischen Konfrontation, sollten diplomatische Bemühungen scheitern.

Die Hisbollah ist mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UNO-Resolution 1701 vorsieht. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass die Hisbollah das Feuer einstellt, solange der Gaza-Krieg andauert.

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