Albanien und Kosovo wollen Tausende Afghanen aufnehmen

Albaniens Premier Edi Rama
"Sind bereit jene aufzunehmen, die an uns als NATO geglaubt haben", sagt Albaniens Premier. 6.000 Afghanen sollen Zuflucht finden.

Die Balkanländer Albanien und Kosovo haben ihre Bereitschaft bekräftigt, Tausende Afghanen zumindest vorübergehend aufzunehmen. Albanien werde etwa 4.000 Menschen, die als sogenannte Ortskräfte für die NATO-Mission in Afghanistan tätig gewesen seien, sowie ihren Angehörigen Aufenthalt gewähren, erklärte Ministerpräsident Edi Rama dem US-Nachrichtensender CNN.

"Wir sind bereit, jene Afghanen aufzunehmen, die an uns als NATO geglaubt haben, die mit uns zusammengearbeitet haben und denen wir (in Afghanistan) nicht helfen können, wenn sie riskieren, getötet zu werden", sagte er. Für die Betroffenen sei dies eine Frage auf Leben und Tod, für die NATO-Partner wiederum "eine schwere moralische Frage", fügte er hinzu.

Grundsätzlich sei geplant, dass die Menschen in den USA dauerhaft Asyl fänden. Albanien werde aber niemandem die Tür weisen, der wegen seiner Tätigkeit für die NATO-Mission Schutz benötige, sagte er.

Dauerhafte Lösung gesucht

Auch der Kosovo will 2.000 evakuierte Afghanen aufnehmen. Dies sagte Innenminister Xhelal Svecla nach Berichten von Medien in Pristina. Sie könnten bis zu einem Jahr im Land bleiben, bis für sie eine dauerhafte Lösung gefunden sei, sagte er.

Albanien ist seit 2009 NATO-Mitglied und beteiligte sich mit einem kleinen Kontingent am Afghanistan-Einsatz des Westens. Der Kosovo wurde erst 2008 ein unabhängiger Staat. Die heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte ehemalige jugoslawische Provinz strebt die Mitgliedschaft in EU und NATO an.

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