Massaker: Armee tötet mehr als 100 Zivilisten

Rauch steigt auf nach einem Raketenangriff: Syrien kommt nicht zur Ruhe.
Zwei Tage nach Blutbad an Uni in Aleppo: Aufständische berichten über Massaker in der Region Homs.

Kaum ein Tag ohne Schreckensmeldung: Bei einem Angriff der Armee sind im Zentrum Syriens in der Region von Homs nach Angaben von Aktivisten mehr als 100 Zivilisten getötet worden.

Massaker: Armee tötet mehr als 100 Zivilisten
"Das syrische Regime hat bei einem Angriff am Dienstag ein neues Massaker mit 106 Opfern, darunter Frauen und Kinder, angerichtet", erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag, die sich auf ein Informantennetz in Syrien stützt. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

Empörung über Blutbad an Universität

Erst vor zwei Tagen hatte sich in Aleppo eine Explosion mit 87 Todesopfern ereignet. Da die Wucht der Explosion mehrere Menschen regelrecht zerfetzt hatte, konnten viele Opfer noch nicht identifiziert werden.

Bei den Toten handelt es sich hauptsächlich um Studenten, Dozenten und Vertriebene, die im Studentenwohnheim Zuflucht gefunden hatten. Die Empörung der Syrer über den Angriff ist groß. "Hier sollte Tinte fließen und nicht Blut", mahnte ein Aktivist im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Über den Tathergang kursieren unterschiedliche Angaben. Während die staatlichen Medien von einer Autobombe sprachen, behaupteten Oppositionelle, die Luftwaffe habe das Universitätsgelände aus der Luft bombardiert. Einer dritten Version zufolge wollten Rebellen über Aleppo ein Flugzeug der Luftwaffe abschießen. Ihre Rakete soll versehentlich auf dem Gelände der Hochschule eingeschlagen sein.

Insgesamt sollen dem Bürgerkrieg am Dienstag 230 Menschen zum Opfer gefallen sein, unter ihnen 42 Soldaten. Am Mittwoch zählten die Regimegegner bis zum Mittag 26 Tote.

Geteiltes Aleppo

In Aleppo herrscht nach monatelangen Kämpfen ein Patt zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Die Stadt ist praktisch geteilt.

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